Konzernumbau: Conti-Aufsichtsrat stimmt für Abspaltung der Autozulieferung

Sie gilt seit Jahren als Sorgenkind des Konzerns: Jetzt treibt Conti die Abspaltung seiner Autozuliefersparte voran. Im September soll sie als neues Unternehmen an die Börse gehen.

Der Continental-Konzern will seine Autozuliefersparte in diesem September als eigenes Unternehmen an die Börse bringen. Der Aufsichtsrat der Hannoveraner stimmte dem Plan nun einstimmig zu, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Für je zwei Conti-Aktien sollen die Anteilseigner zusätzlich eine neue Aktie des künftigen Automotive-Konzerns erhalten. Die Hauptversammlung muss der Abspaltung Ende April noch zustimmen. 

„Das ist ein wichtiger Schritt für die Neuaufstellung von Continental„, sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. „Im Rahmen dieser Neuaufstellung stärken wir die Eigenständigkeit all unserer Unternehmensbereiche“, sagte Vorstandschef Nikolai Setzer. „Sie können dadurch noch agiler sowie kunden- und marktnäher agieren und damit ihr volles Wachstums- und Wertpotenzial entfalten.“

Continental hatte im Dezember angekündigt, die seit Jahren schwächelnde Autozuliefersparte abzuspalten und als eigenes Unternehmen an die Börse zu bringen. Noch offen ist, wie das neue Unternehmen heißen soll. Im Konzern verbleiben vor allem das Reifengeschäft und der Großteil der Kunststofftechniksparte Contitech.

Das Autozuliefergeschäft gilt seit Langem als Sorgenkind des Konzerns und schrieb in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen. In dem nach Umsatz größten Konzernteil hat Conti den Sparkurs zuletzt noch einmal verschärft. Mehr als 10.000 Stellen fallen weg, jeweils rund zur Hälfte in der Verwaltung und in Forschung und Entwicklung.