Großprojekt in Duisburg: Studie zu A59-Ausbau: Tunnel zu teuer und langwierig

Wie geht es weiter beim Streit um den A59-Ausbau in Duisburg? Die Stadt will wegen des Lärms dringend einen Tunnel. Die Autobahngesellschaft verweist auf ein Gutachten zu Kosten und Bauzeit.
Im Planungsverfahren für einen Ausbau der A59 bei Duisburg will die Autobahngesellschaft den von der Stadt geforderten Tunnel nicht weiter verfolgen. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass ein Autobahntunnel rund 2,3 Milliarden Euro teurer wäre als die Straßenführung in Hochlage und dass sich die Bauzeit mit einem Tunnel von 6,5 auf 12 Jahre fast verdoppeln würde, teilte die Autobahngesellschaft mit.
Die Stadt lehnt einen Ausbau der Autobahn als Hochstraße im Ortsteil Meiderich wegen der Lärm- und Umweltbelastung strikt ab. Im Ortsteil Hamborn müsse die geplante „Troglage“ – mit sehr hohen Schutzwänden entlang der Straße – zum Schutz der Anwohner zusätzlich mit einem Deckel versehen werden. Die Belange der Duisburger müssten sich nicht allein den Interessen des Straßenbaubetriebs sowie des Autos unterordnen, erklärte die Stadt.
Es geht um den sechsstreifigen Ausbau der A59 zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle Duisburg/Marxloh auf gut sechs Kilometern. In der aktuellen Vorzugsvariante seien für den Ausbau in Hochlage umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen wie Schutzwände und lärmmindernde Fahrbahnbeläge vorgesehen, so die Autobahngesellschaft. Dies würde eine „deutlich spürbare Verbesserung“ zum Ist-Zustand mit sich bringen.
Das umstrittene Planungsverfahren steht unter Zeitdruck. Kernstück der Straßenverbindung ist die 1,8 Kilometer lange Berliner Brücke, die unter anderem über den Rhein-Herne-Kanal und die Ruhr führt. Die Brücke ist marode und war deshalb im vergangenen Jahr bereits für den Schwerlastverkehr gesperrt worden. Sie muss nach übereinstimmender Auffassung aller Beteiligter möglichst bald ersetzt werden.