Plastikpellets an englischer Küste nach Schiffskollision auf der Nordsee

Nach der Schiffskollision auf der Nordsee sind an der englischen Küste Plastikpellets angeschwemmt worden. Erste Plastikteilchen seien am Strand der Wash-Bucht an der englischen Ostküste entdeckt worden, sagte Küstenwachechef Paddy O’Callaghan am Montag. Eine Säuberungsaktion sei angelaufen.

Die Besatzung eines Rettungsboots hatte demnach am Sonntag nahe der Wash-Bucht eine auf dem Wasser treibende Schicht gesichtet, die sich als Plastikpellets zur Kunststoffherstellung entpuppte. Die Pellets trieben rund 70 Kilometer von der Stelle entfernt auf dem Meer, an der vor einer Woche ein Frachtschiff einen ankernden Tanker gerammt hatte.

Die zwischen einem und fünf Millimeter großen Plastikteilchen sind nicht giftig, können von Wildtieren jedoch versehentlich verschluckt werden und ihnen gesundheitlich schaden.

Die Küstenwache geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Pellets bei dem Unglück ins Wasser geraten sind. Nach der Kollision waren schwere Brände auf beiden Schiffen ausgebrochen, die erst nach mehreren Tagen gelöscht werden konnten. Aus dem Tanker traten nach Angaben der Reederei Crowley tausende Barrel Flugbenzin aus, der Schaden wurde dennoch als begrenzt eingestuft.

Das Frachtschiff „Solong“ war vor einer Woche mit dem Tanker „Stena Immaculate“ kollidiert. Wie es dazu kommen konnte, dass der Frachter das ankernde, 183 Meter lange Tankschiff am helllichten Tag seitlich rammte, ist unklar.

Ein Besatzungsmitglied der „Solong“ wird seit dem Unglück vermisst und ist vermutlich tot. Gegen den russischen Kapitän des Frachters wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.