Exklusiv: „Sie können schreiben, dass Ofarims Anwälte ihn zum Geständnis geprügelt haben“

Gil Ofarim gestand vor Gericht überraschend, einen Hotelmitarbeiter zu Unrecht des Antisemitismus beschuldigt zu haben. Ofarims Anwalt offenbart nun, wie es dazu kam.
Anderthalb Jahre nach dem Prozess gegen den Sänger Gil Ofarim wegen einer angeblichen antisemitischen Beleidigung offenbart dessen Anwalt nun, warum Ofarim völlig überraschend seine Anschuldigungen zurücknahm. „Sie können schreiben, dass Ofarims Anwälte ihn zum Geständnis geprügelt haben. War mühsam“, sagte der Staranwalt Alexander Stevens dem stern. Stevens war einer von vier Strafverteidigern, die Ofarim vertraten.
Anwälte versuchten Ofarim zu erklären, „dass dieser Deal das juristisch Beste ist“
Nach dem fünften von zehn geplanten Verhandlungstagen habe das Gericht ein Angebot gemacht, das Verfahren unter Auflagen einzustellen, sagte Stevens weiter. Die vier Anwälte hätten dem Musiker anschließend das Angebot unterbreitet: Ofarim solle ein Geständnis ablegen, sich entschuldigen, 10.000 Euro an zwei jüdische Einrichtungen zahlen. Damit gelte er juristisch als unschuldig und die Staatskasse müsse die Gerichtskosten tragen. „Wir haben ihm versucht zu erklären, dass dieser Deal das juristisch Beste ist, was in Anbetracht der Situation machbar war und er das nicht ausschlagen sollte“, sagte Stevens.