Sommerzeit: Zeitumstellung am 30. März – wie merke ich mir endlich, wie das geht?

Die Zeitumstellung 2025 naht: Am letzten März-Wochenende werden die Uhren umgestellt. Vor oder zurück? Und welche Auswirkungen hat das? Hier Fakten – und eine Eselsbrücke.

Bei der Zeitumstellung am Sonntag, 30. März 2025, müssen wir die Uhr eine Stunde vorstellen – von 2 Uhr auf 3 Uhr. Mitten in der Nacht wird uns also eine volle Stunde geklaut. Dieses Defizit schleppen wir den ganzen Frühling und Sommer mit uns herum, bis die Uhren am 26. Oktober 2025 in diesem Jahr wieder zurückgedreht werden.

In Deutschland findet dieses Ritual seit 1980 statt: Im Frühjahr kommt die Sommerzeit, im Herbst die Winterzeit. Seitdem wird auch gestritten über die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung. Und seitdem muss man gefühlt auch jedes Mal nachlesen, in welche Richtung der Uhrzeiger verschoben wird. Dabei gibt es gute Eselsbrücken. Hier Wissenswertes zur Zeitumstellung.

Uhr vor oder zurückstellen? So leite ich mir das her

In welche Richtung der Uhrzeiger verschoben werden muss, lässt sich wirklich leicht merken: Bei der Sommerzeit am letzten März-Sonntag werden die Uhren eine Stunde vorgestellt, zu Beginn der Winterzeit am letzten Sonntag im Oktober dann eine Stunde zurück. Hilfreich ist diese Eselsbrücke: Im Frühling werden die Gartenstühle vor das Haus gestellt, zur Winterzeit kommen sie wieder zurück in den Keller.

Wird die Zeitumstellung nicht eigentlich bald abgeschafft?

Nein, aber darüber wurde öffentlich diskutiert. Eine EU-Initiative zur Abschaffung der Zeitumstellung ist inzwischen im Sande verlaufen. 2018 hatte die EU-Kommission einen entsprechenden Gesetzentwurf präsentiert, das Europäische Parlament hatte auch zugestimmt. Aber dann zogen die Mitgliedstaaten nicht mit. Das Projekt zur Abschaffung liegt auf Eis – die Zeitumstellung wird uns deshalb erhalten bleiben. Ob es einem gefällt oder nicht.

Die Sommerzeit sollte Energie sparen – hat sich das bewahrheitet?

In den 80er Jahren wurde die Umstellung der Zeit damit beworben, dass weniger Energie verbraucht wird. Schließlich sei es ja abends länger hell. Das stimmt zwar, aber laut dem Umweltbundesamt sparen wir trotzdem keine Energie. Die Umstellung führe an der einen Stelle zu einem geringeren und an der anderen zu einem höheren Verbrauch, heißt es auf der Seite der Behörde. Die Menschen benötigen zwar abends während der Sommerzeit weniger elektrisches Licht. Weil sie aber früher aufstehen, werde in den Morgenstunden mehr geheizt. Und je länger es abends hell ist, desto mehr Freizeitaktivitäten würden auch in die Abendstunden verschoben – was ebenfalls Energie verbrauche.

Übrigens ist die Idee, mit einer Zeitumstellung Energie zu sparen, alles andere als neu: im Jahr 1916, während des Ersten Weltkriegs, führte Deutschland erstmals eine Sommerzeit ein, schaffte sie aber auch schnell wieder ab. Bei der Bevölkerung war das Hin- und Her der Zeit unbeliebt.

Ist das Drehen an den Uhren ungesund?

Jeder Mensch reagiert wohl unterschiedlich darauf. Während manche sich freuen, dass es im Sommer so lange hell ist und sie sich voller Energie fühlen, meinen andere, dass ihnen permanent eine Stunde im Biorhythmus fehlt.

Nach Recherchen des NDR sind vor allem Schlafmediziner der Ansicht, eine ganzjährige Normalzeit wäre gesünder als der jetzige Zustand. Helligkeit bis in den späten Abend beispielsweise veranlasse viele Menschen dazu, auch lange wach zu bleiben. Morgens müssten sie dann aber trotzdem früh aufstehen – die Folge sei Schlafmangel.

Lauern auch Gefahren, an die man nicht denkt?

Ja, tatsächlich. Der ADAC weist darauf hin, dass für Autofahrer Müdigkeit wegen der Zeitumstellung ein Problem ist. Außerdem bestehe vor allem bei der Umstellung auf die Winterzeit die Gefahr, mit dämmerungsaktiven Tieren wie etwa Rehen oder Wildschweinen zusammenzustoßen. „Tiere kennen weder Verkehrsregeln noch Zeitumstellung“, warnt der Autofahrer-Club. Die Zeit des Wildwechsels verschiebe sich rund um das Datum der Umstellung plötzlich in die Stunden der Rush-Hour. Man sollte in diesen Tagen und Wochen also vor allem auf Landstraßen sehr vorsichtig fahren.

Und – was ist mit den Fahrplänen der Bahn?

Wer derzeit öfter mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, weiß: Ohne Verspätungen geht es selten. Die Zeitumstellung ist ebenfalls eine Herausforderung für das Unternehmen, allerdings eine seit Jahrzehnten geübte. Und zum Glück findet sie nachts statt, wenn wenig Züge unterwegs sind. 

Bei der Umstellung auf die Sommerzeit stellt die Bahn nach eigenen Angaben um 1.59 Uhr ihre Uhren auf 3 Uhr um. „S-Bahnen, die zwischen 2 und 3 Uhr verkehren würden, fallen für die Fahrgäste unbemerkt aus“, heißt es in einer Pressemitteilung. Güterzüge oder Fernzüge, die nachts unterwegs seien, haben meist längere planmäßige Aufenthalte. Und die würden dann einfach verkürzt.

Bei der Umstellung auf die Winterzeit geht das Ganze dann etwas gemütlicher zu: Denn dann halten die Züge an geeigneten Stellen an und bummeln die zusätzliche Stunde einfach ab. Sonst würden die Züge zu früh am Ziel ankommen.

Quellen: NDR, Deutsche Bahn Deutschlandfunk, Umweltbundesamt, Lok-Report, ADAC