Verkehr: Vollsperrung der Ringbahnbrücke A100 wegen Riss

Rund um den Messerturm müssen Autofahrer mit Verkehrschaos rechnen. Alle Spuren der Ringbahnbrücke werden aus Sicherheitsgründen dicht gemacht.
Die Ringbahnbrücke der A100 im Westen Berlins wird in nördlicher Richtung voll gesperrt – ab heute (Mittwoch) 20 Uhr. Umfassende statische Untersuchungen und Begutachtungen von Sachverständigen hätten ergeben, dass die Brücke nicht mehr befahrbar sei, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit. Betroffen ist die nördliche Fahrtrichtung, dort wo die A115 auf die A100 führt.
„Die Vollsperrung ist aus Gründen der Verkehrssicherheit unvermeidbar“, erklärte der Leiter der Niederlassung Nord-Ost der Autobahn GmbH, Ronald Normann. Weder eine zeitweise Teilsperrung noch provisorische Stützmaßnahmen könnten die erforderliche Sicherheit gewährleisten. „Wir wissen, dass diese Sperrung eine enorme Belastung für den Verkehr in Berlin bedeutet, aber es gibt aus Sicherheitsgründen keine andere Wahl.“
Staus und Umleitungen
Verkehrsteilnehmer müssen mit weiträumigen Staus und Umleitungen rechnen. Nach Norden werde kurzfristig eine Baustellenverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn eingerichtet. Die S-Bahn, die unter der Brücke durchfährt, kann den bisherigen Untersuchungen zufolge vorerst weiter fahren.
Auch die Westendbrücke, die etwas weiter nördlich liegt und Teil der Stadtautobahn A100 ist, werde nach ersten Ergebnissen einer Prüfung vorsorglich aus dem Verkehr genommen. Betroffen sei der Streckenzug bis zur Auffahrt Knobelsdorffstraße.
Riss hat sich vergrößert
Anfang März ward festgestellt worden, dass sich ein bereits bekannter Riss in der Ringbahnbrücke in einem tragenden Bauteil deutlich ausgeweitet hat. Zuletzt war sie deswegen nur einspurig befahrbar.
Die Brücke wurde 1963 gebaut. Nach Angaben der Autobahn GmbH sind dort täglich rund 230.000 Fahrzeuge unterwegs.
Der Neubau der Brücke sei Bestandteil der Erneuerung des Autobahndreiecks Funkturm. Erneuert werden sollen 1,9 Kilometer der Autobahnen A115 und A100 sowie 25 Brückenbauwerke.