„Bares für Rares“: König Kohl gegen Bauer Joschka: Dieses Schachspiel hat 4750 Mark gekostet

Ein ungewöhnliches Schachspiel steht bei „Bares für Rares“ zum Verkauf: Regierung und Opposition des Jahres 1988 stehen sich gegenüber. Damals kostete es ein Vermögen. Und heute?

„Mein lieber Scholli“, sagt Horst Lichter, als er das Schachspiel erblickt, das auf dem Expertentisch von „Bares für Rares“ aufgebaut ist. „Ich erkenne sofort, das sind Politiker.“ Mitgebracht hat das ungewöhnliche Spiel Michael Fuchs. Es stand seit mehr als 30 Jahren bei ihm in der Vitrine. „Irgendwann kennt man es auch“, sagt der 74 Jahre alte Steuerberater aus Mondorf. Entdeckt hat er es seinerzeit als Dekoration in einer Bonner Buchhandlung und dann für 1000 DM ersteigert.

Laut Expertin Annika Raßbach handelt es sich um ein politisches Duell aus dem Jahr 1988 zwischen der Regierung Kohl und der Opposition. Die Spielfiguren werden hier durch Politiker dargestellt. König aufseiten der Koalition ist Kanzler Helmut Kohl, auf dem Feld der Dame steht Familienministerin Rita Süssmuth. Die Opposition wird angeführt von „König“ Hans-Jochen Vogel, zu der Zeit Partei- und Fraktionsvorsitzender der SPD. Erkennbar sind auch die SPD-Politiker Oskar Lafontaine, Otto Schily sowie Joschka Fischer von den Grünen, erkennbar auch an den weißen Turnschuhen. Hergestellt wurden die Figuren aus Gips.

„Bares für Rares“: Auch Gerhard Schröder hat signiert

Das Schachspiel mit den Politikern sei auf 500 Exemplare limitiert gewesen. Ein Teil des Erlöses sei damals dem Kampf gegen Aids zugute gekommen, 2000 Mark des damals stolzen Kaufpreises von 4750 Mark. Das Spiel wird zusammen verkauft mit einem Zertifikat, auf dem 25 der 32 Politiker signiert haben, darunter Rita Süssmuth und Gerhard Schröder.

Seinen Wunschpreis beziffert Michael Fuchs mit 300 bis 400 Euro. Da geht die Expertin drüber: Sie taxiert den Wert auf 500 bis 1000 Euro. „Toll“, freut sich der Verkäufer.

Die Händler sind begeistert von dem Spiel: Wolfgang Pauritsch startet mit 200 Euro, fast alle Anwesenden bieten mit. Am Ende geht das Bonner Kabinett zurück nach Bonn: Elke Velten-Tönnies erhält den Zuschlag für 650 Euro. Michael Fuchs ist glücklich: „Das ist das Doppelte dessen, was ich mir vorgestellt habe.“

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