Einkommensvergleich: So viel Gehalt sollte man mit 20, 30 oder 40 Jahren verdienen

Woher weiß man überhaupt, wie viel Gehalt mit 20, 30 oder 40 Jahren angemessen wäre? Es lohnt sich ein Vergleich in der eigenen Alterskohorte und Branche. Eine Übersicht.

Es ist immer gut zu wissen, wo man selbst auf der Gehaltsskala steht. Im besten Fall kann man zufrieden sein und sich bestätigt fühlen, wenn das eigene Gehalt höher ist als der Durchschnittsverdienst. Fällt es dagegen geringer aus als die Durchschnittswerte in der eigenen Branche oder Altersklasse, darf man sich ermuntert fühlen, bei der nächsten Gehaltsverhandlung selbstbewusster aufzutreten und mehr Geld vom Chef oder der Chefin zu fordern. Denn unterbezahlt sein möchte schließlich niemand. Deshalb ist es wichtig zu wissen: Was verdienen eigentlich die anderen? 

Eine allgemeine Zahl vorweg: Der bundesdeutsche Durchschnittsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten lag laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 2024 bei 4634 Euro im Monat. Das entspricht einem Jahresgehalt von rund 55.600 Euro. Da aber längst nicht alle 40 Stunden pro Woche arbeiten, beziffert die Deutsche Rentenversicherung das tatsächliche hiesige Durchschnittseinkommen etwas niedriger, auf aktuell rund 50.500 Euro. Das sind rund 4200 Euro monatlich. Diese Zahlen sind nur ein grober rechnerischer Mittelwert aus allen erfassten Gehältern aller Branchen, Altersklassen und Arbeitszeitmodelle. Deshalb muss man genauer hinsehen, wenn man das eigene Gehalt mit dem Verdienst anderer Beschäftigter vergleichen will. 

Woran die Höhe des Gehaltes hängt

Gehälter sind natürlich von vielen Faktoren abhängig, die wichtigsten sind: der Ausbildungsstand, die gewählte Branche und das Alter der Beschäftigten. Denn üblicherweise steigt mit dem Alter auch die Berufserfahrung, die Arbeitgeber entlohnen. Zudem werden Beschäftigte, die eine Hochschulausbildung absolviert haben, oft etwas großzügiger bezahlt, weil man annimmt, dass sie spezielles Wissen und analytisches Denken mitbringen. So liegen die Gehälter von Akademikern laut Statistischem Bundesamt im Schnitt bei 5500 Euro, Promovierte können sogar im Schnitt mit rund 8700 Euro rechnen.

Bei Beschäftigten mit Berufsausbildung sind es dagegen im Schnitt rund 3500 Euro monatlich. Techniker und Handwerksmeister können jedoch schon fast zu den Studierten aufschließen mit rund 4800 Euro Verdienst. Ungelernte dagegen kommen auf ein geringeres Monatsbruttoeinkommen von rund 2800 Euro. Diese Daten gelten jeweils über alle Altersklassen hinweg. Aber was verdient man nun als Berufseinsteiger, und wie steigert sich der Verdienst? 

So viel Geld verdient man mit 20 

In jungen Jahren sind die Einkommen noch recht niedrig: Das Bruttojahreseinkommen beträgt in der Altersklasse der 16- bis 24-Jährigen im Median 15.400 Euro, das sind 1300 Euro monatlich. Der Median bedeutet: Jeder zweite Beschäftigte verdient mehr als diese 1300 Euro, die andere Hälfte weniger. Gerade in dieser Altersklasse sind die Einkommen aber auch noch recht ungleich verteilt: Viele Auszubildende bekommen – gerade bis zum 20. Lebensjahr – nur sehr kleine Bezüge. Wohingegen die ersten Studenten, die mit 24 in den Job starten, schon auf höhere Verdienste hoffen dürfen.  

Laut Jobbörsen liegen die Einstiegsgehälter von Akademikern derzeit bei rund 3780 Euro im Monat, das sind bereits 45.400 Euro jährlich. Im Schnitt, so geben Gehaltsvergleichsportale an, könnten 20-Jährige mit einem Jahresgehalt von rund 30.000 Euro rechnen, das sind rund 2500 Euro im Monat. 

So viel verdient man mit 30 

Wer bereits zehn Jahre und mehr im Job ist, der liegt schon fast auf dem Niveau des deutschen Durchschnittseinkommens und kommt laut Gehaltsrechnern auf rund 42.000 Euro Jahresbruttoverdienst. Das sind rund 3.500 Euro im Monat. So hoch ist übrigens laut Agentur für Arbeit auch das Medianeinkommen von Beschäftigten mit Berufsausbildung, allerdings nicht in diesem Alter, sondern über alle Altersgruppen hinweg. 

So viel verdient man mit 40 

Mit zunehmender Berufserfahrung und nach einigen Sprüngen auf der Karriereleiter können 40-Jährige dann im Median mit einem Jahresgehalt von rund 57.000 Euro brutto rechnen. Also mit 4800 Euro monatlich. Bei Fachkräften mit Berufsausbildung liegt der Wert eher bei 48.000 Euro jährlich, also rund 4000 Euro im Monat. Vor allem Akademiker dürften im mittleren Alter jedoch höhere Gehälter erzielen. Ihr Medianverdienst liegt bei rund 5.500 Euro monatlich, das entspricht bereits 66.000 Euro pro Jahr bei 12 Gehältern. Bei außertariflichen Verträgen und Zuschlägen entsprechend mehr.

Noch größer als die Spreizung zwischen den Altersstufen ist jedoch die zwischen den Berufen: Während in Tourismus und Gastronomie, Logistik und vielen Sozialberufen die Verdienste nicht so üppig ausfallen, werden Piloten, Ärzte, Ingenieure, Anwälte oder Softwareprogrammierer vergleichsweise besser bezahlt. Laut Statistischem Bundesamt verdienen Piloten ungefähr so viel wie Promovierte und Professoren, nämlich rund 8700 Euro monatlich, das sind 104.000 Euro im Jahr. Ingenieure liegen laut Jobbörsen ebenfalls bei rund 100.000 Euro im Jahr. Ärzte verfügten laut Destatis im Schnitt über 7700 Euro (rund 92.000 Euro). Softwareentwickler über rund 5500 Euro pro Monat. Bürokaufleute und Altenpfleger liegen mit rund 3600 Euro unterhalb des Durchschnitts, Köche (2600 Euro) und Friseure (1800) ebenfalls.

Die Zahlen zeigen: Entscheidend für das Gehalt ist nicht nur, wie lange jemand bereits im Job ist, sondern vor allem, welchen Beruf er sich ausgesucht hat. Wer später gut verdienen will, sollte sich eine Branche mit Potenzial aussuchen. Und er oder sie kann auch als Handwerksmeister oder Techniker überdurchschnittlich viel Geld mit nach Hause bringen.