morgen|stern: So hat Gisèle Pelicots Tochter den Prozess erlebt – die Lage am Morgen

Ihre Mutter Gisèle Pelicot wurde vielfach vergewaltigt, ihr Vater hat die Täter unterstützt. Wie sie damit umgegangen ist, hat die Tochter Caroline Darian bei „Maischberger“ erklärt.
Liebe Leserinnen und Leser,
der Fall der Französin Gisèle Pelicot, die mehrfach von ihrem Mann betäubt und dutzenden Männern zur Vergewaltigung angeboten wurde, hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Der Prozess gegen ihren Ehemann wurde von der Öffentlichkeit verfolgt – auch, weil es Gisèle Pelicot so wollte, um auf die Gewalt von Männern gegen Frauen aufmerksam zu machen.
Ihre Tochter Caroline Darian war gestern Abend bei Sandra Maischberger zu Gast, um über den Prozess und ihre Mutter zu sprechen. Über diese sagt Darian: „Ich bin stolz auf meine Mutter.“
Außerdem wichtig aus der Nacht: In den USA äußern sich immer mehr Richter besorgt über ihre Sicherheit. Der Grund: Sie haben sich mit Donald Trump angelegt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Gideon Ötinger
So hat Caroline Darian den Gisèle Pelicots Prozess erlebt
Dass der Prozess gegen ihren Vater Dominique Pelicot außerhalb Frankreichs solche Wellen schlug, damit habe sie nicht gerechnet, sagte Caroline Darian in der aktuellen Ausgabe von „Maischberger“. Darian hat ein Buch geschrieben über die zurückliegenden Wochen und Monate (Titel: Ich werde Dich nie wieder Papa nennen).
Ihre Mutter ist zu einem Symbol geworden für Frauen, die sich von der Gewalt, die sie durch Männer erfahren mussten, nicht einschüchtern lassen. In Würde persönlich zu zu den Verhandlungstagen vor Gericht zu erscheinen und den Tätern gegenüberzutreten war ihr wichtig.
„Was meine Mutter gemacht hat, das ist wirklich beispielhaft“, sagte Darian bei „Maischberger“. Sie habe damit eine starke Botschaft an Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, ausgesandt.
Der Prozess offenbarte intime Details der Familie – die auch dadurch publik wurden, dass die Familie den Weg in die Öffentlichkeit gesucht hat. Eine Belastungsprobe für eine Familie. Caroline Darian habe aber ihre Mutter dazu ermutigt, diesen Schritt zu gehen. „Denn wenn sie die Türen verschlossen hätte, dann hätte niemand verstanden, was sie erlitten hat.“ Und das wiederum wäre ein Geschenk gewesen für all ihre Peiniger. „Die Scham muss die Seite wechseln“, dieser Satz wurde von Darian und Gisèle Pelicot im Laufe des Prozess immer wieder genannt.
Darian war auch selbst bei den Verhandlungen vor Ort, den Blicken der Öffentlichkeit und der Männer, die ihre Mutter vergewaltigt hatten, „ausgesetzt“, wie sie es nennt. Das Verhalten der Männer sei „unerträglich“ gewesen, da viele von ihnen nicht sofort die Taten eingestanden hätten.
Über ihren Vater sagte sie metaphorisch: „Ich musste ihn begraben.“
Immer mehr US-Richter machen sich Sorgen um ihre Sicherheit
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Annalena Baerbock äußert sich zu Kritik an ihrem neuen Posten
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Der echte E.T. fürs Wohnzimmer – für einen ordentlichen Preis
Drei Modelle wurden von E.T. für den gleichnamigen Film von Steven Spielberg aus den 80ern angefertigt. Und einen davon können Sie im April bei Sotheby’s ersteigern, wenn Sie es denn wollen. Und wenn Sie es sich leisten können. Billig wird das nämlich nicht.
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Die Reederei Hapag-Lloyd veröffentlicht ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2024Die deutsche Fußballnationalmannschaft trifft heute im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League auf Italien (Anpfiff ist um 20.45 Uhr, die ARD überträgt)Heute ist der 30. Jahrestag des Giftgasanschlags auf die Tokioter U-Bahn mit 14 Todesopfern