Ein Betrunkener droht einer Jugendlichen wegen deren Kleidung während des muslimischen Fastenmonats Ramadan Gewalt an. Letztlich rückt die Polizei an – und dem Mann könnte Gefängnis drohen.

Ein Betrunkener soll im oberbayerischen Mühldorf am Inn eine Jugendliche wegen ihrer Kleidung beschimpft und bedroht haben – jetzt droht ihm Zeit hinter Gittern. Wie die Bundespolizei mitteilte, ärgerte sich der Mann offenbar über die seiner Meinung nach unpassende Kleidung der 17-Jährigen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Der Mann habe die Jugendliche auf dem Bahnhofsvorplatz deshalb übel beschimpft und ihr Gewalt angedroht. Mehrere Zeugen filmten den Vorfall demnach.

Mann war der Polizei schon bekannt

Als Bundespolizisten die Identität des 46-Jährigen prüften, fanden sie heraus, dass der Mann unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und sexueller Nötigung auffällig geworden war. Zudem war er wegen Angriffs auf Polizisten zu einer Haftstrafe verurteilt worden, von der ein Teil zur Bewährung ausgesetzt worden war – allerdings unter der Auflage, dass der Mann keinen Alkohol trinken darf. Ein Atemalkoholtest ergab jedoch 2,25 Promille, zudem führte der Mann mehrere Flaschen hochprozentiger Getränke mit sich.

Ob der 46-Jährige deshalb den zur Bewährung ausgesetzten Rest seiner Haftstrafe doch noch hinter Gittern verbringen muss, werde das Landgericht Traunstein entscheiden, teilte die Bundespolizei mit. Gegen den Mann werde in jedem Fall wegen Beleidigung, Bedrohung und Verstoßes gegen die Führungsaufsicht ermittelt.