Bürokratie: Niedersachsenmetall für schnellen Bürokratieabbau

Bürokratieabbau ist eine der wichtigsten Forderungen von Unternehmern. Eine Umfrage bestätigt die Sorgen der Betriebe in Niedersachsen.
Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hat die überbordende Bürokratie als zentralen Standortnachteil von Unternehmen beklagt. Zu diesem Schluss komme eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Verbandes, an der sich mehr als 130 Mitgliedsunternehmen beteiligt hätten.
„Man bezweifelt leider nicht einen Moment, dass Deutschland nach jüngsten Schätzungen weit über 100 Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung durch Bürokratie-Wildwuchs entgehen“, sagte Niedersachsenmetall-Chef Volker Schmidt. Mit 97 Prozent gebe nahezu jedes befragte Unternehmen an, dass die Last der staatlichen Regulierungen in den vergangenen fünf Jahren gestiegen sei.
„Die Einhaltung der Vorschriften bindet personelle Kapazitäten, es entstehen erhebliche Kosten, das Haftungsrisiko nimmt zu und Prozesse werden verlangsamt, ohne dass dies in irgendeiner Weise zur Wertschöpfung beiträgt“, kritisierte Schmidt. Die umfassenden Berichts- und Dokumentationspflichten, die mit den Regulierungen einhergehen, sowie die langwierigen Antrags- und Genehmigungsverfahren würden als kräftezehrend empfunden.
Hinzu komme die unzureichende Digitalisierung der staatlichen Stellen, die die Erfüllung der Pflichten noch umständlicher mache. Aber auch die überzogene Umsetzung von europäischen Regelungen sowie praxisferne Vorschriften verärgern die Befragten, wie Schmidt betonte: „Es ist geradezu grotesk, dass sich die EU und die Bundesregierung nach Ansicht der Unternehmen den Spitzenplatz als Verursacher belastender Bürokratie teilen.“ Die kommende Bundesregierung müsse gegenüber Brüssel auf die Bremse treten.