Völlig überraschend lief am Dienstagabend die letzte Ausgabe von „Late Night Berlin“. Sie war nur 13 Minuten lang. Für die zentrale Aussage hat das gereicht.

„Late Night Berlin“, die Talkshow von und mit Klaas Heufer-Umlauf, ist zurück aus ihrer dreimonatigen Sendepause. Doch mehr als die 13-minütige Kurzausgabe von Dienstagabend wird es nicht mehr geben. „Ich habe keine Lust mehr“, sagte Klaas. „Es reicht.“

Die Ausgabe am Dienstagabend begann eigentlich wie immer, Klaas kam ins Studio, schüttelte ein paar Hände im Publikum und begann mit einem kleinen Standup, wie es Usus ist in Talkshows. Allerdings – so normal war der Beginn gar nicht. In den unterschiedlichen Szenen trug Klaas jeweils andere Kleidung. Farblich aufeinander abgestimmt war die zwar, doch in den Anfang wurden offensichtlich Szenen aus älteren Sendungen geschnitten.  

Und damit wären wir bei der Sache, mit der Klaas bei seiner Show am Ende haderte.

Kernstück der Folge war ein Einspieler, in der es einerseits um die Geschichte des Late Night Talks an sich ging und andererseits um die von „Late Night Berlin„. Die Erzählerstimme fragte am Ende: „Ist so ein Format noch zeitgemäß, wenn so vieles daran immer gleich ist? Es schleicht sich ein Gefühl ein, dass man anfängt, sich zu wiederholen.“ 

„Late Night Berlin“: Am Dienstag lief die letzte Folge

Nach dem Einspieler sagt es Klaas dann selbst: „Da hat jemand gerade die Wahrheit gesagt und das bestätigt den Verdacht, den ich schon länger mit mir rumtrage.“ Jetzt sei der Moment, „in dem ich fertig bin mit Late Night.“ Zu „Don’t Stop Believin’“ von Journey verließ er das Studio.

Ganz vorbei war es damit aber nicht. In einem Einspieler traf er sich in einem Diner mit der Moderatorin Anne Will, die vor sieben Jahren der erste Gast in Klaas‘ Talkshow war. „Und du willst also aufhören mit Late Night“, fragt sie. Klaas nickt. „Und hast du schon Pläne, willst du irgendwas Neues machen?“ Dann endet der Einspieler abrupt und das Datum 22. April 2025 flackert auf – ein Hinweis für eine neue Sendung?

Was fürs TV-Publikum am Dienstagabend überraschend kam, war dem Branchenmedium „DWDL“ zufolge aber gar nicht so überraschend. Die Einschaltquoten seien zuletzt niedrig gewesen und weil die Talkshow auf „ProSieben“ mit wechselnden Anfangszeiten zu kämpfen hatte, habe für die Zuschauer keine Routine entstehen können. Außerdem sei die aktuelle und letzte Folge schon vor Monaten aufgezeichnet worden.