Verkehr: Betrug bei theoretischer Führerscheinprüfung – Tüv warnt

Immer wieder kommt es auch in Hessen zu Betrügereien in der theoretischen Führerscheinprüfung. Das kann sich auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirken, warnen Experten.
Experten warnen vor den Folgen von Betrügereien bei theoretischen Führerscheinprüfungen. Unwissende Prüflinge seien dann natürlich auch eine Gefahr für den Straßenverkehr, „gerade in Deutschland wo es oftmals noch immer keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt“, sagt Uwe Herrmann, Leiter der Technischen Prüfstelle beim Tüv Hessen. Wer sich um die Theorieprüfung drücke, habe oftmals nicht zugehört oder die Inhalte nicht verstanden.
Laut den Angaben kamen die Prüfer in Hessen im vergangenen Jahr in 245 Fällen Menschen auf die Schliche, die zu täuschen versuchten. Das waren 64 Fälle mehr als im Jahr 2023. „Ich vermute, dass unsere Aufdeckungsquote bei 10 bis 20 Prozent liegt. Das ist nur eine Spitze des Eisbergs“, sagt er. Die Techniken sind vielfältig. Von winzigen Kameras und Knöpfen im Ohr, über vorgeschickte Doppelgänger bis zu Spickzetteln.
Auch die Deutsche Verkehrswacht warnt vor potenziellen Gefahren: „Um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können, brauchen wir bestimmte Fähigkeiten, Erfahrungswerte und relevantes Wissen. Wenn dieses Wissen fehlt, kann ich es in den entsprechenden Situationen auch nicht anwenden und erhöhe schlimmstenfalls das Unfallrisiko“, sagt ein Sprecher.
Dabei gehe es nicht nur um Verkehrszeichen. Die theoretische Fahrausbildung beinhaltet auch viel Wissen zum richtigen und sicheren Verhalten, der Einschätzung von Verkehrssituationen oder der Risikobewertung. Und: „Grundsätzlich ist es mehr als enttäuschend, dass Betrug überhaupt so ein Thema ist und viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler nicht mit der nötigen Haltung an die Fahrausbildung rangehen.“