75 Jahre ARD: Die Highlights im Jubiläumsprogramm

Die ARD wird 75 und feiert mit Kultserien, Schimanski-Krimis, Dokus und einer großen Show mit prominenten Gästen wie Günther Jauch.
Die ARD feiert Geburtstag – und das nicht irgendwie, sondern mit einem prall gefüllten Jubiläumsprogramm, das Zuschauerinnen und Zuschauer ab dem 31. März gleichermaßen zum Staunen, Lachen und Erinnern einlädt. Zum 75-jährigen Bestehen präsentiert Deutschlands älteste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt eine bunte Jubiläumswoche mit Publikumslieblingen, echten Raritäten und neuen Shows.
Ein Blick zurück: Die Geschichte der ARD
Die Geschichte der ARD begann am 9. Juni 1950, als sich sechs unabhängige Rundfunkanstalten Westdeutschlands – Nordwestdeutscher Rundfunk (NWDR), Bayerischer Rundfunk (BR), Hessischer Rundfunk (hr), Süddeutscher Rundfunk (SDR), Südwestfunk (SWF) und Radio Bremen (RB) – zur „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“ (ARD) zusammenschlossen. Ihr Ziel: eine gemeinsame Plattform für Programmgestaltung und einheitliche journalistische Standards.
Ein Meilenstein war der 25. Dezember 1952, als das „Deutsche Fernsehen“ seinen regulären Sendebetrieb aufnahm – mit einer Weihnachtsansprache des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963). Die Ära der schwarz-weißen Bilder begann, gefolgt vom Farbfernsehen zur Internationalen Funkausstellung 1967, als Vizekanzler Willy Brandt (1913-1992) symbolisch den Farb-Knopf drückte.
Die ARD begleitete die Bundesrepublik durch Zeiten des Umbruchs und des Wachstums – aber auch durch Krisen und Veränderungen. Eine zentrale Rolle spielte sie auch während der Wendejahre 1989/90: Mit umfangreicher Live-Berichterstattung aus Leipzig, Ost-Berlin und anderen Städten wurde das öffentlich-rechtliche Fernsehen für Millionen zum Fenster in eine neue Zeit. Reporterinnen und Reporter dokumentierten die friedliche Revolution, den Fall der Mauer und den Prozess der Wiedervereinigung – oft in enger Zusammenarbeit mit dem Fernsehen der DDR.
Nach der Wiedervereinigung wurde die ARD durch neue Mitglieder aus dem Osten erweitert: Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) und der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) traten bei und stärkten die föderale Struktur. So wurde die ARD zum gesamtdeutschen Rundfunkverbund.
Heute besteht die ARD aus neun eigenständigen Landesrundfunkanstalten: NDR (ehemals NWDR), BR, hr, RB, Südwestrundfunk (SWR), Saarländischer Rundfunk (SR), Westdeutscher Rundfunk (WDR), Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) und Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
Mit Meilensteinen wie der „Tagesschau“, dem Start der ersten Seifenoper „Lindenstraße“ 1985, digitalen Angeboten und heutigen Formaten in der Mediathek und Audiothek hat sich die ARD über 75 Jahre hinweg als verlässliche Informationsquelle, unterhaltsame Programmmacherin und kulturelle Stimme des Landes etabliert – unabhängig und dem öffentlich-rechtlichen Auftrag verpflichtet.
Die Highlights des Jubiläumsprogramms
Die Doku „75 Jahre. Fürs Erste!“
Am 31. März um 20:15 Uhr blickt „Tagesschau“-Ikone Susanne Daubner in einer Dokumentation zurück auf die bewegte Geschichte der ARD – von der Nachkriegszeit bis zur digitalen Gegenwart. Mit dabei: Persönlichkeiten wie Maren Kroymann, Lars Eidinger und Reinhold Beckmann.
„75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow“
Am 5. April um 20:15 Uhr führt Kai Pflaume durch eine emotionale Zeitreise mit 75 prominenten Gästen – darunter Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Iris Berben, Jürgen von der Lippe und Dieter Hallervorden. Die Show vereint große TV-Momente aus über sieben Jahrzehnten und verbindet sie mit humorvollen Anekdoten und Rückblicken auf ikonische Sendungen.
„Let’s play ARD! – Das Spiel mit der Zeit“
Carolin Kebekus lädt zur Comedy-Spielshow mit Esther Sedlaczek ein. Ab 5. April in der ARD Mediathek und am selben Tag um 23:55 Uhr im Ersten gibt es nostalgische Spielrunden rund um TV-Klassiker und kuriose Erinnerungen.
Kult, Klassiker und Raritäten in der Mediathek
Ob „Ekel Alfred“, „Monaco Franze“ oder die Kultserie „Raumpatrouille Orion“ – zum Jubiläum gibt es ein Wiedersehen mit unvergessenen Figuren. In der ARD Mediathek findet sich ab April ein eigenes Widget mit Retro-Highlights wie „Ein Herz und eine Seele“, „Kir Royal“ oder „Familie Heinz Becker“.
Ein besonderer Leckerbissen für Fans der „Lindenstraße“: Die ARD Mediathek zeigt ausgewählte Kultfolgen der ersten deutschen wöchentlichen TV-Serie, die über 34 Jahre lang das Leben in der Münchener Lindenstraße erzählte – mit legendären Figuren wie Else Kling oder Mutter Beimer. Für viele ist die „Lindenstraße“ nicht nur Seriengeschichte, sondern ein Stück Familiengeschichte – Grund genug, in Erinnerungen zu schwelgen.
Krimi-Fans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Horst Schimanski freuen: Mehrere legendäre „Tatort“-Folgen mit Götz George sind zum Jubiläum in der ARD Mediathek abrufbar – darunter Klassiker wie „Zahn um Zahn“, „Der Tausch“ oder „Unter Brüdern“, das Crossover mit dem „Polizeiruf 110“. Mit seinem ruppigen Auftreten, der ikonischen Schimanski-Jacke und seiner unkonventionellen Ermittlungsweise wurde der Duisburger Kommissar zur Kultfigur der 1980er- und 1990er-Jahre – geliebt von Fans, gefürchtet von Vorgesetzten.
Ergänzt wird das Wiedersehen durch die Doku „Die Akte Schimanski“, die nicht nur die Entstehungsgeschichte der Figur beleuchtet, sondern auch mit Interviews, Archivmaterial und Zeitzeugenberichten zeigt, warum Schimanski bis heute zu den prägendsten Charakteren der deutschen Fernsehkrimikultur zählt. Für Nostalgiker und Neuentdecker gleichermaßen ein Muss.
Auch hochwertige Serienproduktionen wie „Weissensee“ und „Charité“ stehen im Jubiläumsprogramm im Fokus: In der ARD Mediathek sind alle Staffeln verfügbar – „Weissensee“ erzählt über mehrere Jahrzehnte hinweg das bewegte Leben einer Ost-Berliner Familie vor, während und nach der Wende. „Charité“ wiederum wirft einen Blick auf medizinische Pionierleistungen und gesellschaftliche Umbrüche – von der Kaiserzeit bis in die DDR-Ära.
Die beliebten Daily Soaps „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“, die seit vielen Jahren fester Bestandteil des ARD-Nachmittagsprogramms sind, feiern den runden Geburtstag mit eigens produzierten Jubiläumsfolgen. Ergänzt werden sie durch Rückblicke auf ikonische Serien-Storylines, unvergessliche Figuren und emotionale TV-Momente – ein Fest für treue Fans und neue Zuschauer gleichermaßen.
Hörfunk, Podcasts und historische Schätze
Im Hörfunk gibt es ein besonderes Highlight: Bastian Pastewka präsentiert eine Sonderfolge seines Krimi-Podcasts „Kein Mucks!“, inklusive des historischen Hörspiels „Die Witwe“. Außerdem werden die „75 größten Radiohits aller Zeiten“ gekürt. Das Archivprojekt ARD Retro erweitert sein Angebot mit historischen Interviews und Dokumentarfilmen, darunter die Reihe „Aus erster Hand“. Außerdem feiern zwei SWR-Dokus aus den 1960ern – „Die Borussen kommen“ und „Tortur de France“ – Retro-Premiere.
Alle Infos, Highlights und das gesamte Programm gibt es in der ARD Mediathek.