Große Aufgabe für Harris Dickinson: Wer ist der Mime, der John Lennon verkörpert?

Nun wurde offiziell bestätigt, dass Harris Dickinson zu Beatles-Star John Lennon wird. Kann er dieser übergroßen Rolle gerecht werden?
Auf der „CinemaCon“ in Las Vegas hat Regisseur Sam Mendes (59) die Katze – oder besser gesagt die vier Käfer – aus dem Sack gelassen. So wurde bei dem Event offiziell bestätigt, was zuvor nur als Gerücht durchs Netz kursiert war: Die Schauspieler Harris Dickinson (28), Paul Mescal (29), Barry Keoghan (32) und Joseph Quinn (31) werden in die Rollen der vier Beatles John Lennon, Paul McCartney, Ringo Starr und George Harrison schlüpfen.
Der besondere Kniff des Oscar-prämierten „American Beauty“- und „James Bond: Skyfall“-Regisseurs: Jedem der weltberühmten Pilzköpfe wird jeweils ein eigenes Biopic gewidmet, alle vier Streifen sollen zudem im April 2028 in die Kinos kommen. Mit besonderen Argusaugen dürften die Fans auf den Film über John Lennon blicken, der 1980 im Alter von lediglich 40 Jahren ermordet wurde und um den sich nicht zuletzt aufgrund dieser Tragödie ein besonderer Mythos entwickelte. Kann Harris Dickinson, der von den vier Darstellern der unbekannteste sein dürfte, dieser großen Aufgabe überhaupt gerecht werden?
Ein Charaktermime in spe
In der Tat mag bei vielen der Name Harris Dickinson nicht so schnell eine Rolle ins Gedächtnis rufen, wie es etwa bei „Stranger Things“-Liebling Joseph Quinn oder den Shootingstars Paul Mescal und Barry Keoghan der Fall ist. In seinen nun acht Jahren vor der Kamera hat der Londoner aber bereits eine beachtliche Filmografie vorzuweisen. Gleich in seinem ersten Eintrag, dem US-Drama „Beach Rats“ von Eliza Hittman, hatte er die Hauptrolle inne. Zudem fuhr die Coming-of-Age-Geschichte über einen jungen schwulen Mann und die Darstellung durch Dickinson reichlich Kritikerlob ein.
Auch bewies Dickinson bereits mehrfach, in namhaften Ensemble-Casts mithalten zu können. In dem Fantasy-Streifen „Maleficent: Mächte der Finsternis“ spielte er als Prinz Phillip unter anderem an der Seite von Angelina Jolie, Elle Fanning und Michelle Pfeiffer und durfte sich im Finale gar am Märchen-Happy-End beteiligen. Zwei Jahre später hatte er in „The King’s Man: The Beginning“ eine der tragenden Rollen neben Ralph Fiennes, Aaron Taylor-Johnson und Gemma Arterton inne.
„Triangle of Sadness“ bis „Baby Girl“
In der mehrfach Oscar-nominierten und bitterbösen Sozialsatire „Triangle of Sadness“ brillierte Dickinson derweil als leicht dümmliches Männermodel, das gemeinsam mit anderen Überlebenden eines gekenterten Kreuzfahrtschiffs auf einer einsamen Insel strandet. 2023 stieg er noch in dem auf wahren Begebenheiten basierenden Wrestling-Drama „The Iron Claw“ mit Jeremy Allen White und Zac Efron in den Ring, ehe er Anfang dieses Jahres für den bislang wohl größten Aufreger seiner Karriere sorgte.
Im Erotikdrama „Babygirl“ verkörpert er einen jungen Praktikanten, der mit seiner wesentlich älteren Vorgesetzten, dargestellt von Nicole Kidman, eine Affäre eingeht. Speziell die gemeinsame Leinwandpräsenz der beiden Hauptdarsteller und das wechselnde Machtgefüge zwischen ihnen wurde von der internationalen Presse gelobt.
Vielseitigkeit unter Beweis gestellt
Was das bisherige Schaffen von Harris Dickinson belegt: Mit seinen gerade einmal 28 Jahren hat er bereits eine erstaunliche schauspielerische Bandbreite vorzuweisen. Ob Fantasy, Arthouse, Action oder (Erotik-)Drama, auch bei seiner Rollenauswahl kennt Dickinson keine Berührungsängste. Und das wird ihm ganz offensichtlich in und außerhalb von Hollywood immer höher angerechnet.
Mit genug Selbstvertrauen, um John Lennon glaubhaft zu verkörpern, dürfte er angesichts seiner bisherigen Leistungen also ausgestattet sein. Und das wird auch nötig sein, um eines der berühmtesten Zitate von Lennon aus dem Jahr 1966 überzeugend zu schmettern: „Wir sind jetzt populärer als Jesus!“