Isländischer Fischerort Grindavik erneut wegen Vulkanausbruchs evakuiert

Wegen eines Vulkanausbruchs auf der bei Touristen beliebten Reykjanes-Halbinsel in Island ist der Fischerort Grindavik erneut evakuiert worden. Die Meteorologie-Behörde IMO erklärte, am Dienstag habe ein Ausbruch am Sundhnukagigar-Krater im Südwesten Islands begonnen. Es ist bereits der achte Vulkanausbruch in dem Gebiet seit Ende 2023.
Auf Live-Aufnahmen war zu sehen, dass Lava aus einem Riss aus der Erde drang. Die IMO erklärte, dass sich die „Eruptionsspalte“ über eine Länge von rund 1200 Metern erstrecke. Gegen Mittag hieß es dann, dass sich zudem eine „neue Eruptionsspalte“ geöffnet habe.
Die IMO hatte vorab vor einem bevorstehenden Vulkanausbruch gewarnt, nachdem sie Dienstagfrüh eine Reihe von Erdbeben registriert hatte. Zuletzt war im November ein Vulkanausbruch aus der Region gemeldet worden.
Der Sender RUV berichtete, dass die Behörden Grindavik evakuiert hätten. Acht Bewohner hätten sich jedoch entschlossen, zu bleiben. Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Ulfar Ludviksson sollten sie nicht zum Verlassen gezwungen werden. Die Betroffenen seien zudem gut mit den Fluchtwegen vertraut. Laut Ludviksson waren in dem Fischerort zuletzt noch etwa 40 Häuser bewohnt gewesen.
Die meisten der insgesamt 4000 Einwohner hatten Grindavik bereits Ende 2023 vor der ersten Eruption der jüngsten Ausbruchsserie verlassen. Seitdem kaufte der Staat den Einwohnern die meisten Häuser ab, die meisten Menschen aus Grindavik suchten sich dauerhaft ein neues Zuhause.
Die Reykjanes-Halbinsel hatte acht Jahrhunderte lang Ruhe vor Vulkanausbrüchen gehabt, bis im März 2021 in der Gegend unweit der isländischen Hauptstadt Reykjavik eine Zeit erhöhter seismischer Aktivität begann. In Island gibt es insgesamt 33 aktive Vulkansysteme und damit mehr als in jedem anderen europäischen Land.