Hotel in Schweden: Instagram-Paar flieht ins Ausland und hinterlässt 158 Tonnen mit Fäkalien

Mit einem Waldresort in Schweden wollte sich ein Pärchen einen Traum erfüllen. Nun wird wegen Umweltverbrechen und Steuerschulden ermittelt – nicht zum ersten Mal.

Was mit einem Traum im schwedischen Wald begann, endete für ein bekanntes Instagram-Pärchen in Schulden, Vorwürfen und behördlichen Ermittlungen. Flemming Hansen und Mette Helbæk gründeten 2016 das „Stedsans in the Woods“, ein Waldresort im Süden Schwedens. 16 Holzhütten mit Blick in die Natur, von Influencern und Rezensenten hochgelobt. Kurz vor Weihnachten soll das Paar dann verschwunden sein, deckten Journalisten der Zeitungen „Dagens Nyheter“ und „Politiken“ auf. Dabei sollen sie Steuerschulden in Höhe von sechs Millionen schwedischen Kronen hinterlassen haben (rund 544.000 Euro). 

Dazu werden Hansen und Helbæk Umweltverbrechen vorgeworfen. Mitarbeiter berichteten, bei ihrer Flucht ins Ausland hätte das Paar Tiere zurückgelassen, manche seien gestorben. Auch fanden Behörden 158 Fässer mit Fäkalien. Das Abwasser soll zum Teil in den Wald geflossen sein.

Daniel Helsing, Leiter des Bau- und Umweltamtes des zugehörigen Landkreises Hylte, bestätigte den Fund der „Dagens Nyheter“: „Voilà. Über 150 Fässer mit menschlicher Scheiße.“ Inspektoren sollen Beweise gesichert und die Missstände dokumentiert haben. Die Gemeinde schließt eine spätere Anzeige nicht aus. Das Paar bestreitet die Vorwürfe.

Auf der noch verfügbaren Website des Hotels heißt es: „Wir sind mit Stedsans sehr weit gekommen, aber wir mussten auch feststellen, dass es eine unmögliche Aufgabe ist, als Unternehmer mit einer Mission in einem Land, in dem die Steuern zu den höchsten der Welt gehören und die Bürokratie unerbittlich ist, unternehmerisch tätig zu sein.“ 

Paar flieht von Schweden nach Guatemala

Bei Instagram nimmt das Paar auch Stellung zu den Medienberichten: „Haben wir Fehler gemacht? Ja! Viele! Aber wir waren immer transparent und haben unser Bestes getan, um eine bessere Welt zu schaffen.“ Auf die Hinweise der Behörden gehen sie nicht ein.

Mit solchen Vorwürfen ist das Paar nicht zum ersten Mal konfrontiert. 2015 gründeten die beiden ein Restaurant in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Das gaben sie nach einem Jahr wieder auf, weil sie „den Ruf der Wildnis gespürt“ hätten. Auch in Dänemark sollen sie den Recherchen zufolge hohe Schulden hinterlassen haben, als sie im Anschluss nach Schweden gingen. Dänische Behörden wollten das laufende Verfahren nicht kommentieren.

Im März wurde das Waldresort für insolvent erklärt. Hansen und Helbæk befinden sich mittlerweile in Guatemala – und bewerben auf Instagram ein neues Hotel.

Quellen:  „Dagens Nyheter„, „Guardian„, Stedsans, Instagram Stedsans