Ganztagsschule: Initiative „Ganztägig lernen“ in MV zählt 29 Beteiligte

Anglerverband und Feuerwehr engagieren sich bereits seit Jahren in Ganztagsschulen. Auch Sportverbände kommen hinzu. Das Angebot für Schüler in MV soll noch breiter werden.

In Mecklenburg-Vorpommern bieten drei Viertel der allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft ihren Schülern auch nach dem regulären Unterricht noch interessanten Betätigungsmöglichkeiten. Wie das Bildungsministerium in Schwerin mitteilte, zählen zu den 350 Schulen mit Ganztagsangeboten 158 Grundschulen. 37 Schulen würden in offener Organisationsform arbeiten, dort sei den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an den unterrichtsergänzenden Angeboten freigestellt. 

Nach Angaben von Bildungsministerin Simone Oldenburg nutzen derzeit 81.000 Schülerinnen und Schüler im Land die Ganztagsangebote. Diese Angebote machten das Schulleben abwechslungsreicher und sorgten für mehr Chancengerechtigkeit, zeigte sich die Linke-Politikerin überzeugt. Die Schulen würden dafür zahlreiche Kooperationspartner einbinden. „Vereine, Verbände, Institutionen, Unternehmen und viele ehrenamtlich tätige Einzelpersonen engagieren sich an unseren Schulen“, würdigte Oldenburg deren Mitwirkung.

Kooperationsinitiative seit 2018 

Das Land hatte 2018 die Kooperationsinitiative „Ganztägig lernen“ gestartet. Jüngster Partner ist der Verein „Basketball macht Schule“, eine Initiative der Rostock Seawolves. Ziel sei es, Freude am Sport und an regelmäßiger Bewegung zu vermitteln, sagte die Ministerin. Das Netzwerk umfasse derzeit 29 Organisationen, darunter den Landessportbund, den Landesfeuerwehrverband, den Landesangelverband, das THW, Hansa Rostock, die Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes und die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege.

Anspruch auf Ganztagsbetreuung startet im Schuljahr 2026/2027 

Ziel des Bildungsministeriums ist es, das schulische Ganztagsangebot bis in den Nachmittag hinein weiter auszubauen. Nach einer Übereinkunft von Bundestag und Bundesrat soll von 2026 an ein Betreuungsumfang von acht Stunden an jedem der fünf Werktage sichergestellt werden, einschließlich des täglichen Schulunterrichts. Der Rechtsanspruch gilt zunächst für Grundschulkinder der ersten Klasse und wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. 

Eine Betreuung soll auch in den Ferien angeboten werden. Für den bundesweiten Ausbau der Ganztagsschule, mit dem sowohl die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch die Chancengerechtigkeit für Kinder gestärkt werden soll, gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen in Höhe von bis zu 3,5 Milliarden Euro.