Notfälle: Hauswand stürzt ein – Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Einige Zeit nach dem Abriss eines Nachbarhauses stürzt in Wiesloch eine Hauswand ein. Vier Männer sollen gegen technische Regeln verstoßen haben. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage erhoben.

Knapp zweieinhalb Jahre nach dem Einsturz einer Hauswand in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Männer erhoben. Ihnen wird Baugefährdung vorgeworfen, wie die Anklagebehörde in Heidelberg mitteilte. Sie sollen bei der Planung, Leitung und Ausführung eines Hausabbruchs gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstoßen haben. Die Anklage wurde gegen den verantwortlichen Architekten sowie drei Männer, die den Abriss durchgeführt haben, erhoben. 

Die Hauswand war im November 2022 eingestürzt. Frühmorgens bemerkte eine Bewohnerin, dass sich ein Stein aus der Wand und die Wand im Gesamten sich von dem Gebäude gelöst hatte. Fünf Menschen verließen daraufhin das Haus, da der „Einsturz (…) und eine dadurch einhergehende Gefährdung des Leibes und Lebens der im Gebäude befindlichen Zeugen drohte“. Wenige Minuten später stürzte die Wand ein. Die Bewohner blieben unverletzt. 

Architekt und Arbeitern werden Versäumnisse vorgeworfen

Neben dem Wohnhaus befand sich demnach eine Baulücke. Das Gebäude, das früher dort gestanden hatte, war 2019 und 2020 abgerissen worden. Den Beschuldigten werden Versäumnisse vorgeworfen. Ihnen werde letztlich zur Last gelegt, dass sie diese Gefährdung hätten vorhersehen und vermeiden können, hieß es.

Die Anklage wurde bereits Mitte März eingereicht. Vorausgegangen waren umfangreiche Ermittlungen und ein Gutachten. Das Amtsgericht Wiesloch muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen und ein Verfahren eröffnet wird.