Prozessauftakt: Scholz-Umarmer beteuert Reue vor Gericht

2023 folgt ein Mann Olaf Scholz auf das Flughafengelände in Frankfurt – und umarmt ihn. Der Fall löst eine Debatte über die Sicherheit des Kanzlers aus. Jetzt entschuldigt sich der Mann vor Gericht.
Er folgte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unbefugt auf das Flughafengelände in Frankfurt und umarmte ihn auf dem Rollfeld: Am Morgen hat der Prozess gegen einen 50-Jährigen vor dem Frankfurter Amtsgericht begonnen. Der Mann entschuldigte sich dabei für sein Handeln im Mai 2023. Er soll zum Tatzeitpunkt unter starkem Drogeneinfluss gestanden haben. Der Vorfall hatte eine Debatte über die Sicherheit des Bundeskanzlers und des größten deutschen Flughafens ausgelöst.
Der Angeklagte sagte, er sei aus Versehen in die Situation hineingeraten. Es sei eine süß-bittere Erfahrung gewesen, sagte er. „Ich entschuldige mich für alles.“ Er habe vorher zwei Tage gefeiert, wiederholt Kokain konsumiert und nicht geschlafen, sagte er. Die Staatsanwaltschaft legt dem 50-Jährigen unter anderem Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch zur Last.
Scholz blieb nach außen gelassen
Der Mann war bereits in der Vergangenheit und dann erneut vier Monate nach dem Vorfall wegen Fahrens unter Drogeneinfluss aufgefallen. Er hatte sich mit seinem Privatwagen dem Konvoi von Scholz angeschlossen und war so auf das Flughafengelände gelangt.
Den SPD-Politiker hatte er umarmt, als dieser ins Flugzeug steigen wollte. Scholz blieb nach außen gelassen. Er habe sich zu keiner Zeit bedroht gefühlt, ließ er damals erklären. Auch einen Händedruck soll es gegeben haben – ohne dass der Personenschutz einschritt.
Nach der Umarmung wurde der Mann ohne Widerstand von der Bundespolizei am Flughafen festgenommen und nach der Feststellung seiner Personalien wieder freigelassen. Das Rollfeld des Frankfurter Flughafens ist für normale Passagiere nicht zugänglich.