Drei Festnahmen: Schlag gegen Clankriminalität in Ostfriesland

Mehrere Monate ermitteln die Behörden in Norddeutschland gegen eine kriminelle Gruppe aus dem Clan-Milieu, dann schlagen sie zu. Zwei Männer versuchen noch zu fliehen – jedoch vergeblich.

Polizei und Staatsanwaltschaft ist nach eigenen Angaben ein Schlag gegen die Clankriminalität in Ostfriesland gelungen. Zwei Männer und eine Frau wurden im Landkreis Aurich festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück und die Polizei gemeinsam mitteilten. Die beiden festgenommenen Männer im Alter von 28 und 37 Jahren versuchten noch, zu entkommen, und rammten dabei unter anderem mit ihrem Auto einen Polizeiwagen.

Die Männer flüchteten zunächst mit hoher Geschwindigkeit und wurden erst durch einen Unfall gestoppt. Für alle drei Beschuldigten wurde vom Amtsgericht Untersuchungshaft angeordnet, der Haftbefehl gegen die 55 Jahre alte Frau wurde aber laut Mitteilung außer Kraft gesetzt. 

Kokain und Bargeld sichergestellt

Nach mehrmonatigen Ermittlungen durchsuchten die Beamten insgesamt zehn Objekte in Norddeutschland. Dabei stellten sie unter anderem mehrere Kilogramm Kokain und Bargeld im fünfstelligen Bereich sicher.

Die Festnahmen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den niederländischen Sicherheitsbehörden, die Ermittlungen leitete die Zentralstelle zur Bekämpfung krimineller Clanstrukturen der Staatsanwaltschaft Osnabrück. Nach Angaben der Behörden konnte „diese mutmaßliche Tätergruppierung nunmehr erfolgreich zerschlagen werden“. Die Ermittlungen dauerten aber an.

Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.