Eingeschläferter Nager-Promi: Darum musste Instagram-Eichhörnchen Peanut sterben

Vergangenes Jahr wurde das berühmte Instagram-Eichhörnchen Peanut zusammen mit einem Waschbären von den US-Behörden eingeschläfert. Jetzt sind neue Details dazu ans Licht gekommen.

Warum musste Peanut sterben? Diese Frage stellen sich seit dem Tod des beliebten Instagram-Eichhörnchens dessen Besitzer Mark Longo und viele Menschen weltweit. Der Fall hatte im vergangenen Jahr für großes Aufsehen gesorgt. Ende Oktober waren Mitarbeiter des State Department of Environmental Conservation (DEC), dem Amt für Umweltschutz, auf das Grundstück des Tierfarm-Eigentümers in Pine City im US-Bundesstaat New York gekommen und hatten Peanut und einen Waschbären namens Fred mitgenommen. Kurz danach waren die Tiere tot, von den Behörden eingeschläfert, um sie auf Tollwut zu testen

Kürzlich veröffentlichte Dokumente zeigen, wie das Drama seinen Lauf nahm. Demnach hatten mehrere Personen den Behörden bereits im Januar 2024 gemeldet, dass sich auf Longos Grundstück illegal Wildtiere befänden, unter anderem ein „Eichhörnchen, das nicht ausgewildert werden kann“. 

Anfangs hätten die Behörden dem Fall jedoch keine große Beachtung geschenkt. Im Mai habe ein Behördenmitarbeiter dann das Gespräch mit Longo gesucht. Doch Peanut sei zu der Zeit vorübergehend in Connecticut untergebracht gewesen. Als das Tier kurz darauf zurückkehrte, habe es erneut Beschwerden gegeben. In einem Aktenvermerk dazu wird ein Beamter mit den Worten zitiert: „Kein Richter gibt uns einen Durchsuchungsbefehl wegen eines Eichhörnchens. Leider ist das kein großes Verbrechen, es ist nur ein Verstoß.“

Richter unterzeichnet Durchsuchungsbefehl

Erst durch den Neuzugang von Fred, dem Waschbären, und weil Longo keine Lizenz für die Haltung von Wildtieren besaß, veränderte sich den Dokumenten zufolge die Lage durch weitere Beschwerden. Demnach meldete sich im Oktober eine Frau und schrieb, Longo halte „einen Waschbären in einem kleinen Käfig in seinem Haus. Ich folge ihm auf Tiktok.“ DEC-Mitarbeiter sahen sich die Videos in den sozialen Medien an und kontaktierten dann das für die Gemeinde zuständige Gesundheitsamt. Dort fragten sie, ob man die Tiere vorsorglich auf Tollwut testen solle – was ihre Tötung zur Untersuchung des Gehirngewebes erforderlich machen würde.

Das County wiederum fragte beim staatlichen Gesundheitsamt nach. Dort riet man, dass Tiere getestet werden müssten, wenn ein Tollwutrisiko bestehe. Eine Woche vor der Durchsuchung schrieb das County an das DEC: „Wir gehen fest davon aus, dass alle ‚wilden‘ Tiere im Haus euthanasiert und zum Tollwuttest geschickt werden müssen, wegen des engen Kontakts mit Menschen.“ Ein Richter unterzeichnete schließlich einen Durchsuchungsbefehl zur Beschlagnahmung illegal gehaltener Wildtiere.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, hatte sich die Behörde im Vorfeld um eine Wildtierstation bemüht, die Peanut gegebenenfalls vorübergehend aufnehmen sollte. Gleichzeitig bereitete man sich mit der örtlichen Tierrettung auf eine mögliche Euthanasie vor.

Instagram-Eichhörnchen Peanut biss einen Wildtierbiologen

Am 30. Oktober durchsuchte ein Team aus einem Dutzend Mitarbeitern Longos Grundstück. Sie fanden den quirligen Social-Media-Star Peanut in einer Badewanne, während Fred der Waschbär in einem Koffer saß. Longo habe die Beamten geradezu angefleht, das Eichhörnchen nicht mitzunehmen, da es eine wichtige Einnahmequelle für die Farm sei. „Er sagte, er wisse, dass wir es einschläfern würden“, heißt es im Bericht. 

Als das Tier einen Wildtierbiologen durch einen dicken Lederhandschuh hindurch gebissen und ihm eine blutende Wunde zugefügt hatte, war das Schicksal von Peanut offenbar endgültig besiegelt. Mitarbeiter der Umweltbehörde riefen daraufhin beim Gesundheitsamt an. Dort entschied eine Mitarbeiterin, beide Tiere vorsorglich zu testen, da sie „kein Risiko eingehen“ wolle. Als Grund führte sie an, dass beide Tiere direkten Kontakt zu Menschen im Haus und Peanut jemanden gebissen hatte. „Obwohl Eichhörnchen normalerweise keine Tollwut übertragen, eröffnete das Zusammenleben mit dem Waschbären (einer Art, die als Überträger von Tollwut bekannt ist) die Möglichkeit einer Übertragung von Tier zu Tier, was den Wildbiologen in potenzielle Gefahr brachte“, hieß es in einer offiziellen Erklärung.

Die Behörden des Countys erklärten zudem, sie müssten sich an die Tollwutprotokolle des Bundesstaats halten. „Traurig, aber es muss sein, hieß es in einer E-Mail noch am selben Nachmittag. „Die armen Tiere haben nichts falsch gemacht.“

Obwohl die Tollwuttests schnell durchgeführt worden seien, wurden die Ergebnisse erst fast zwei Wochen später öffentlich gemacht. Beide Tiere waren demnach gesund gewesen.

Sehen Sie oben im Video: Das Eichhörnchen Peanut war sieben Jahre lang ein Instagram-Star. Nun musste das Tier eingeschläfert werden. So lebte der berühmte Nager mit seinem Besitzer Mark Longo.

Quellen: Associated Press, „Star-Gazette“, Veröffentlichte Behördendokumente