Tod von Papst Franziskus: Wie reich war der Heilige Vater?

Große Führungsaufgabe, kleine Entlohnung: Franziskus galt als bescheidener Papst, war aber auch Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken. Was hat er verdient?

Ein „einfaches Grab ohne besondere Verzierungen“ wünscht sich der verstorbene Papst Franziskus in seinem letzten Willen. Auch wolle er nicht wie seine direkten Vorgänger im Petersdom beigesetzt werden, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore außerhalb des Vatikans.

Von einem materiellen Erbe ist in Franziskus‘ Testament nicht weiter die Rede, vermutlich auch deswegen, weil es keines gibt, oder wenn, eher wenig. Anders als die Kirchenoberhäupter vergangener Zeiten hat Jorge Mario Bergoglio, so sein bürgerlicher Name, keine persönlichen Reichtümer angehäuft. Denn als Papst arbeitete er sozusagen ehrenamtlich, ein Gehalt ist für die Heiligen Väter nicht vorgesehen, Gottes Lohn die wichtigste Wertschätzung.

Ein Lamborghini für den Papst

Darben muss ein Papst natürlich nicht. Die durchaus reiche katholische Kirche übernimmt sämtliche Ausgaben ihres Oberhauptes – ob Essen, Unterkunft, Kleidung, Reisen oder medizinische Versorgung, der Vatikan zahlt. Sämtliche Einnahmen des Pontifex, etwa aus Spenden oder Buchverkäufen, werden an karitative Einrichtungen weitergeleitet.

Wie 2017, als Franziskus einen Lamborghini im Wert von fast einer Million Euro geschenkt bekam – als neues „Papamobil“. Der Papst nahm die Gabe zwar an, verkaufte den Wagen aber umgehend und spendete den Erlös an Hilfsorganisationen. Der Vatikanexperte Ulrich Nersinger sagt dazu: Das Amt des Papstes sei kein Beruf, sondern Berufung.

Doch jeder Heilige Vater hat auch eine lange Kirchenkarriere hinter sich. Franziskus etwa wurde 1992 zum Bischof ernannt und 2001 zum Kardinal. In diesen Funktionen war er mehr oder weniger ein normaler Angestellter – und verdiente zwischen 10.000 bis 14.000 Euro im Monat.

Einkünfte vermutlich gespendet

Angesichts des äußerst bescheidenen Lebensstils von Franziskus könnten sich die Einkünfte aus der Zeit zu einem stattlichen Sümmchen summiert haben, aber Vatikanexperte Nersinger geht davon aus, dass die päpstlichen Einkünfte „irgendwelchen sozialen, karitativen Zwecken zugeflossen sind“ oder wie bei Benedikt XVI. Stiftungen finanziert haben.

Quellen: DPA, Domradio