Erneuerbare Energien: Werben für Energiewende – über 50 Angebote zum Energie-Tag

Die Energiewende mit der Folge von immer mehr Windrädern und Solarparks trifft nicht bei allen auf Zustimmung. Mit dem Landes-Energie-Tag soll über Ziele, Notwendigkeit und Effekte aufgeklärt werden.

Beim 10. Landes-Energie-Tag informieren an diesem Samstag Energieunternehmen, Kommunen und Vereine über ihre Projekte und Pläne für klimagerechte Energieerzeugung und -nutzung. Die Spanne reicht dabei von Windparks auf See über Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr bis hin zu schwimmenden Solaranlagen im Moor. Wie das auch für Energiefragen zuständige Wirtschaftsministerium in Schwerin mitteilte, umfasst das Angebot mehr als 50 Veranstaltungen und damit etwas weniger als im Vorjahr. 

Nach Überzeugung von Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) bietet der Energie-Tag MV die perfekte Gelegenheit, die Kraft der erneuerbaren Energien und die Energiewende vor Ort hautnah zu erleben. „Wann hat man sonst die Möglichkeit, auf eine Windenergieanlage zu klettern oder einen Batteriespeicher von innen zu sehen“, warb Blank für eine breite Nutzung der vielfältigen Angebote. Er selbst wolle mehrere Stationen besuchen, unter anderem den Markt in Anklam, wo mehr als 20 Unternehmen und Institutionen ihre Projekte zu erneuerbaren Energien vorstellen.

Elektrobus, Batteriespeicher, Offshore-Windpark 

Die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim lädt zur Besichtigung ihres Betriebshofes in Ludwigslust und zu Probefahrten im Elektrobus und Elektro-Rufbus ein. Der Offshore-Windparkbetreiber Iberdrola informiert im Fährhafen Sassnitz-Mukran auf Rügen über seine Projekte in der Ostsee. Im Solarzentrum Wietow südlich von Wismar erhalten Hausbesitzer Tipps für die Umrüstung der eigenen Heiztechnik, die Nutzung von Solarenergie auf Dach und Balkon oder zum Energiesparen. 

Das kommunale Energieunternehmen Wemag öffnet in Schwerin die Tore zu seinem großen Batteriespeicher. Im Windpark Santow bei Grevesmühlen, wo nach Angaben der Betreiber die aktuell höchste Windkraft-Anlage Europas steht, informieren unter anderem Vertreter des in Rostock ansässigen Windradbauers Nordex und der Stadtwerke Grevesmühlen über das Projekt. 

Energiewende als Chance für Mecklenburg-Vorpommern

„Die Energiewende ist eine große Chance für Mecklenburg-Vorpommern. Industrie und Unternehmen werden sich in Zukunft dort ansiedeln, wo die grüne Energie produziert wird – unser Wind und unsere Sonne werden zum Standortvorteil“, zeigte sich Blank überzeugt. Dabei sei aber entschei­dend, die Bürgerinnen und Bürger „auf jedem Schritt des Weges der Energiewende mitzunehmen“, betonte er. Vielerorts regt sich Widerstand gegen den Neu- oder Ausbau von Windparks. Dem will die Landesregierung nach Angaben Blanks mit dem neuen Bürger- und Beteiligungsgesetz begegnen, das betroffenen Kommunen und deren Bewohner spürbare finanzielle Vorteile sichern soll.

Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommerns mitteilte, basiert die Stromerzeugung im Nordosten inzwischen zu über 80 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne. Laut Umweltbundesamt lag 2024 der Anteil bundesweit bei gut 54 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer lag Mecklenburg-Vorpommern beim Ökostrom-Anteil nach Erhebungen des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein und Thüringen.