Republikaner: Ehemaliger US-Abgeordneter George Santos zu Haft verurteilt

Der ehemalige republikanische Abgeordnete George Santos muss wegen Betrugs für mehr als sieben Jahre ins Gefängnis. Seine erfundene Lebensgeschichte führte zum tiefen Fall.
Der in Ungnade gefallene ehemalige republikanische US-Kongressabgeordnete George Santos ist von einem New Yorker Gericht wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls zu 87 Monaten Haft verurteilt worden. Das berichten übereinstimmend mehrere US-Medien, darunter die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) sowie NBC News und CBS News.
Santos wurde vorgeworfen, große Teile seiner Lebensgeschichte übertrieben oder erfunden zu haben, um Wähler und Spender zu betrügen. Er sah sich mit fast einem Dutzend Anklagepunkten konfrontiert, bevor er sich im August letzten Jahres in zwei Punkten schuldig bekannte.
George Santos entschuldigt sich unter Tränen
Laut AP bat Santos um Gnade und sagte unter Tränen vor Gericht, er sei „demütig“ und „gedemütigt“ und erkenne an, dass er das Vertrauen seiner Wähler missbraucht habe. „Ich entschuldige mich von ganzem Herzen“, sagte er und fügte hinzu: „Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber ich kann die Zukunft gestalten.“
US-Bezirksrichterin Joanna Seybert schien von der Entschuldigung jedoch nicht überzeugt: „Wo ist Ihre Reue? Wo soll ich sie sehen?“, fragte sie laut AP, als sie ihn zu 87 Monaten Haft verurteilte. Sie sagte, der ehemalige Politiker scheine das Gefühl zu haben, dass „immer jemand anderes schuld ist“.
Im Rahmen eines Vergleichs erklärte sich Santos bereit, zusätzlich zu seiner Haftstrafe rund 580.000 Dollar Strafe zu zahlen. Santos‘ Anwälte hatten zwei Jahre Haft gefordert, die Mindeststrafe für schweren Identitätsdiebstahl.
Santos verlor Sitz wegen Betrugsvorwürfen und erfundener Lebensgeschichte
Santos wurde 2022 gewählt und gewann einen wohlhabenden Wahlbezirk, der Teile von Queens und Long Island umfasst, für die Republikaner. Er war kaum ein Jahr im Kongress, als er 2023 von seinen Kollegen im Repräsentantenhaus abgewählt wurde.
Es stellte sich heraus, dass Santos einen Großteil seiner Lebensgeschichte erfunden hatte und sich als erfolgreicher Unternehmer präsentierte, der für renommierte Wall-Street-Firmen gearbeitet und ein wertvolles Immobilienportfolio besessen hatte. Wie NBC News berichtete, hatte Santos auch behauptet, Jude zu sein.
In Wirklichkeit hatte Santos finanzielle Probleme und stand sogar kurz vor der Zwangsräumung, wie AP weiter berichtete. Die Enthüllungen führten zu Untersuchungen im Kongress und strafrechtlichen Ermittlungen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt.