Frühjahrsklassiker: Radrennen Eschborn-Frankfurt: Strecke, Stars und eine Absage

Auch in diesem Jahr gehören beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt wieder einige Stars zum Teilnehmerfeld. Favoriten gibt es mehrere. Ein großer Name fehlt aber.
Zum 62. Mal findet am Donnerstag der Radklassiker Eschborn-Frankfurt statt. Das Teilnehmerfeld beim Profirennen, das zur World Tour und damit zur höchsten Rennkategorie des Weltverbandes UCI zählt, ist wieder mal mit einigen internationalen Stars gespickt. Auch eine Neuerung gibt es bei der Veranstaltung, die einst als „Rund um den Henninger-Turm“ bekannt wurde und traditionell am 1. Mai steigt.
Was ist neu in diesem Jahr?
Erstmals startet das Profirennen am Rathausplatz in Eschborn und damit im Zentrum der Stadt statt im Gewerbegebiet. „Wir wollen das Rennen noch näher zu den Bürgern bringen. Der 1. Mai ist seit mehr als 60 Jahren in der Region fest verankert. Dieser Radsport-Feiertag ist auch ein Tag zum Mitmachen, Mitfahren und Mitfeiern. Jetzt erhalten noch mehr Eschbornerinnen und Eschborner das komplette Starterlebnis“, sagte Matthias Pietsch, Chef des deutschen ASO-Ablegers, der das Rennen ausrichtet.
Wann geht es los?
Gegen 12.05 Uhr soll am Rathausplatz der neutralisierte Start erfolgen. Auf der knapp 200 Kilometer langen Strecke müssen die Fahrer dreimal den Mammolshainer Berg und zweimal den Feldberg überqueren. Der Kurs ist damit quasi unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Im Ziel vor der Alten Oper in Frankfurt werden die ersten Fahrer gegen 17.00 Uhr erwartet.
Wer sind die Favoriten?
In dem illustren Starterfeld will der Belgier Maxim van Gils seinen Titel verteidigen. Doch die Konkurrenz hat es in sich. Einer der prominentesten Namen ist Jasper Philipsen. Der Landsmann von van Gils triumphierte bei Eschborn-Frankfurt vor vier Jahren. Allein bei der Tour de France gewann der 27 Jahre alte Sprint-Experte schon neun Etappen.
Mit dabei sind als Klassiker-Spezialisten Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe aus Frankreich und der Australier Michael Matthews, der 2017 die Punktewertung bei der Tour für sich entschied. In Topform präsentiert sich in diesem Jahr bislang der Ire Ben Healy, der bei der Baskenland-Rundfahrt eine Etappe gewann und auch zuletzt bei den Klassikern in den Ardennen überzeugte.
Auf welchen Fahrern ruhen die deutschen Hoffnungen?
Nach zuletzt schwächeren Jahren mit Verletzungen und Krankheiten ist Maximilian Schachmann auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Der Berliner belegte in der Gesamtwertung der Baskenland-Rundfahrt den dritten Platz – auch dank eines Erfolges im Einzelzeitfahren. Georg Zimmermann konnte in diesem Jahr ebenfalls schon auf sich aufmerksam machen, indem er beim italienischen Etappenrennen Giro d’Abruzzo triumphierte.
Auf der vorläufigen Starterliste steht zudem Nils Politt, einer der wichtigsten Helfer von Top-Star Tadej Pogacar. Der Weltmeister ist aber nicht dabei. Sollte es zu einem Massensprint kommen, ruhen die größten Hoffnungen auf Max Kanter und Pascal Ackermann, der 2019 als letzter deutscher Fahrer in der Mainmetropole triumphierte.
Warum ist Lokalmatador John Degenkolb nicht am Start?
Degenkolb stürzte bei der Flandern-Rundfahrt vor etwas mehr als drei Wochen schwer. Der 36-Jährige hatte sich Brüche am Handgelenk, Unterarm, Ellbogen und Schlüsselbein zugezogen und musste operiert werden. Wann Degenkolb wieder Rennen fahren kann, ist unklar. Schon sein Lieblingsrennen Paris-Roubaix verpasste der Routinier. Trotz des Sturzes denkt Degenkolb aber noch nicht ans Aufhören. „Ich werde mit Sicherheit noch mal bei Eschborn-Frankfurt an der Startlinie stehen“, erklärte der Profi.
Inwieweit kommt es zu Verkehrseinschränkungen?
Aufgrund des Radklassikers kommt es nach Angaben des Veranstalters am 1. Mai im Bereich Eschborn, Frankfurt und Taunus zu Streckensperrungen. Im Bereich der Ziellinie werden schon am Mittwoch Straßen gesperrt.
Wo ist der Klassiker im TV zu sehen?
Wer es am 1. Mai nicht an die Strecke schafft, kann vor dem Bildschirm mitfiebern. Der Hessische Rundfunk überträgt das Rennen in voller Länge im Fernsehen und in der ARD-Mediathek.