Statistik: Nur verhaltener Aufschwung auf Thüringer Arbeitsmarkt

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Freistaat bleibt schwach. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im April nur leicht.
Die konjunkturelle Schwäche bremst den Thüringer Arbeitsmarkt weiterhin spürbar aus. Die Zahl der Arbeitslosen sank im April im Vergleich zum Vormonat um 800 auf 70.700 Menschen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging leicht um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es aber 1.500 mehr Arbeitslose. Damals lag die Quote bei 6,3 Prozent.
Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit sei zwar ein Zeichen saisonaler Belebung, sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. Von einem klassischen Frühjahrsaufschwung könne jedoch keine Rede sein. Die Wirtschaftsflaute sei weiterhin spürbar. Zwar konnten laut Behrens mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen als im März, dennoch bleibe es für viele Arbeitssuchende schwierig, eine neue Stelle zu finden.
Mehr offene Stellen – aber weiterhin zu wenig Bewegung
Arbeitgeber im Freistaat meldeten im April 3.500 offene Stellen. Das waren den Angaben nach 100 mehr als im März – und 600 mehr als im April 2024. Das sei dennoch deutlich weniger als in wirtschaftlich starken Jahren: „Unsere Herausforderung bleibt, diese adäquat zu besetzen“, sagte Behrens. Insgesamt waren bei den Arbeitsagenturen rund 15.100 Stellenangebote gelistet.
Im April meldeten sich 4.900 Männer und Frauen arbeitslos. Das waren 60 weniger als im März, aber 100 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosenmeldungen kamen vom verarbeitenden Gewerbe, der Zeitarbeit sowie vom Autohandel und von Autowerkstätten. Rund 4.800 Frauen und Männer in Thüringen fanden im April einen neuen Job und damit 100 mehr als im Vormonat, jedoch 600 weniger als im April 2024.
Langzeitarbeitslosigkeit bleibt hartnäckig
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Freistaat binnen Jahresfrist gestiegen. Im April waren rund 24.700 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 200 weniger als im März und 1.100 mehr als im April 2024. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Erwerbslosen beträgt den Angaben nach derzeit 35 Prozent, vor einem Jahr waren es 34,1 Prozent.
Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 10. April vorlag.