Zugfahren: Bahn entschuldigt sich für kurzfristige Bau-Ankündigung

Ausfälle und Einschränkungen rund um Mainz haben für Unmut gesorgt, vor allem, weil sie so plötzlich angekündigt wurden. Die Bahn entschuldigt sich und gelobt Besserung.
Nach den kurzfristig angekündigten massiven Einschränkungen im Bahnverkehr zwischen Mainz, Frankfurt und Wiesbaden entschuldigt sich die Bahn für ihr Vorgehen. „Die Kurzfristigkeit, mit der die Bauarbeiten ab 3. Mai rund um Mainz und Rüsselsheim angekündigt wurden, entspricht in keiner Weise unserem Anspruch und wir können uns dafür nur in aller Form entschuldigen“, teilte eine Bahnsprecherin auf Anfrage mit.
Gerade bei großen Baumaßnahmen binde die Bahn die Interessengruppen frühzeitig ein und informiere umfangreich über die verschiedenen Kanäle, hieß es. „Daher werden wir im Falle der Bauarbeiten rund um Mainz und Rüsselsheim die Kommunikationskette noch einmal genau prüfen und kurzfristig nachschärfen, damit künftig wieder der bewährte Prozess mit den Partnerinnen und Partnern zur Anwendung kommt.“
Auch werde die Bahn die Auslastung der Züge und den Ersatzverkehr in den nächsten Tagen genau verfolgen, teilte die Sprecherin weiter mit, „um bei Bedarf im Sinne der Fahrgäste nachsteuern zu können“.
Eder kündigte Schreiben an Konzernspitze an
Zuvor hatte es deutliche Kritik an den kurzfristig kommunizierten Maßnahmen zur Erneuerung von Weichen am Bahnhof Rüsselsheim gegeben, auch die Landeshauptstadt beschwerte sich. Von Samstagmorgen (3. Mai) 5 Uhr an bis zum Morgen des 23. Mai – also fast drei Wochen lang – fahren die wichtigen S-Bahn-Linien 8 und 9, die auch über den Frankfurter Flughafen verkehren, von Wiesbaden nach Kelsterbach nicht mehr. Betroffen sein werden laut Bahn auch mehrere Regionalbahnlinien von Frankfurt nach Koblenz, Karlsruhe und Mannheim, die vereinzelt zwischen Frankfurt und Mainz ausfallen.
Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) sagte, neben seit Wochen bestehenden Problemen bei der Deutschen Bahn im Baustellen-Management auf der linken Rheinstrecke und erneuten Beeinträchtigungen wegen eines unterbesetzten Stellwerks in Ludwigshafen bis zum Oktober 2025 seien die nun verkündeten Einschränkungen „ein neuerlicher Tiefpunkt im Auftritt des DB-Konzerns“. Sie kündigte am Mittwoch an, sich mit einem Schreiben an die Konzernspitze zu wenden und Aufklärung zu fordern.