Fußball-Bundesliga: „Würde lieber spielen“: Bayern wollen keinen Sofa-Titel

Mit einem Sieg in Leipzig hätte Bayern München die 34. Meisterschaft vorzeitig feiern können. Nun drückt man Konkurrent Leverkusen die Daumen, denn auf dem Sofa will keiner Meister werden.
Der späte Leipziger Ausgleich und die mögliche Sofa-Meisterschaft haben beim FC Bayern München erst einmal für Gefühlswirrungen gesorgt. „Wir sind deutscher Meister, wenn wir ehrlich sind. Außer es gibt noch irgendeinen Punktabzug“, sagte Joshua Kimmich nach dem 3:3 bei RB Leipzig. Gewinnt Leverkusen allerdings heute beim SC Freiburg, ist der Titel rechnerisch noch nicht fix.
Kimmich möchte auf keinen Fall eine Meisterschaft auf dem Sofa. „Ich hoffe, dass Leverkusen gewinnt“, sagte der DFB-Kapitän. „Mit einem Sieg nächste Woche fühlt es sich dann richtig rund an.“
Bei einem Bayer-Sieg wären es zwei Spieltage vor Schluss sechs Punkte und rund 30 Tore Vorsprung. Auch Konrad Laimer möchte den Titel lieber auf dem Platz gewinnen. „Ich würde auf jeden Fall lieber spielen und dann gewinnen. Eigentlich ist es mir egal, wie es passiert. Ich wäre das erste Mal deutscher Meister“, sagte der Ex-Leipziger in der ARD. Thomas Müller fügte hinzu: „An sich wissen wir, dass wir Meister sind.“
Eberl, Gladbach und der Charme
Sportchef Max Eberl sprach mit einem kleinen Grinsen vom „nächsten Schritt zur Meisterschaft“. Dass der Titel nun ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach auch rechnerisch gewonnen werden kann, bewegte den 51-Jährigen. „Das sind zwei Herzensvereine von mir. Das hätte Charme“, sagte Eberl, der in Gladbach einst Spieler und Manager war.
Eberl räumte ein, dass „du natürlich gern als Sportler auf dem Platz Meister“ wirst. Wie und wo er sich nun das Leverkusen-Spiel anschaut – dafür gab es noch keinen Plan. „Ich werde es schon gucken, mehr kann ich jetzt noch nicht sagen“, meinte Eberl.
Deutlich wurde Eberl beim von ihm untersagten Ibiza-Trip. Die Profis hatten eine kurze Meisterreise auf die Mittelmeerinsel geplant, hätte es in Leipzig mit dem Titel geklappt. „Es ist noch immer ein Wettbewerb und fühlt sich dann einfach nicht gut an“, sagte Eberl. „Man möchte ja auch nicht, dass das in zwei, drei Jahren andere Vereine machen. Oder es wird irgendwann en vogue und am drittletzten Spieltag machen es sechs Vereine.“
Kimmich konterte das Ibiza-Verbot mit Humor. „Wir reisen jetzt alle einzeln an, damit es keiner merkt.“