Ausstellungen: Werke von Anselm Kiefer im Nolde Museum zu sehen

Eigentlich werden in Seebüll ausschließlich Arbeiten von Emil Nolde gezeigt. Und das seit Jahrzehnten. Doch diesen Sommer gibt es eine Ausnahme.
Begegnungen in Aquarell: Bis zum 31. August zeigt das Nolde Museum Seebüll in Nordfriesland mit der Schau „Anselm Kiefer – Wasserfarben“ die erste Aquarell-Ausstellung Kiefers in Deutschland. Zu sehen sind von heute an 21 ausgewählte Werke des international renommierten Künstlers, wie das Museum mitteilte. Für diesen künstlerischen Dialog zweier Epochen habe Kiefer Werke aus verschiedenen Schaffensperioden zusammengestellt.
„Die Ausstellung eröffnet eine neue Perspektive auf die Aquarellmalerei und ermöglicht einen spannenden Austausch zwischen Expressionismus und Moderne“, teilte das Nolde Museum weiter mit. Kiefers Aquarelle seien mehr als Kunstwerke, sagte der Direktor des Museums, Christian Ring. „Sie öffnen ein Fenster in tiefere Dimensionen des Seins.“
Bedeutender Moment in der Geschichte der Nolde-Stiftung
Die Aquarell–Technik prägt Kiefer ebenso wie Nolde auf herausragende Weise, wie die Nolde-Stiftung mitteilte. „Während Nolde mit seinen leuchtenden Farbwelten als Meister des Aquarells gilt, verhandelt Kiefer im Aquarell tiefgreifende historische und philosophische Fragen.“ Seine Werke reflektierten Themen wie Identität, Mythos und Vergänglichkeit, die er in einer beeindruckenden Bildsprache verdichte.
Das Nolde Museum Seebüll lade dazu ein, die Werke Anselm Kiefers und Emil Noldes in einem einzigartigen Kontext neu zu sehen. Gleichzeitig markiert die Schau den Angaben zufolge einen bedeutenden Moment in der fast 70-jährigen Geschichte der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde. Denn erstmals seit dem Tod Emil Noldes im Jahr 1956 ist ein zeitgenössischer Künstler zu Gast in Seebüll.