Gegenwarts-Dramatik: Mülheimer Theatertage mit „Doping“ eröffnet

Ausgewählte Gegenwartsstücke aus dem gesamten deutschsprachigen Raum treten jedes Jahr beim Dramatiker-Wettbewerb an der Ruhr an. Eröffnet wurde er mit einer bissigen Polit-Komödie.
Die renommierten Mülheimer Theatertage für Gegenwartsdramatik sind mit der Ehrung der Vorjahressieger und der Aufführung des ersten Wettbewerbsstückes eröffnet worden. Gezeigt wurde „Doping“ der Münchner Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud. In der bösen Polit-Komödie geht es unter anderem um einen FDP-Politiker auf Sylt, der wegen einer Erkrankung um seine Karriere fürchtet.
Insgesamt sind bei dem Wettbewerb bis zum 31. Mai sieben neue Stücke deutschsprachiger Gegenwartsdramatik für Erwachsene und fünf für Kinder nominiert. Beide Wettbewerbe sind mit je 15.000 Euro dotiert.
Alle nominierten Stücke werden während der Theatertage (10. bis 31. Mai) in Mülheim aufgeführt. Über die Sieger wird bei öffentlichen Jurysitzungen entschieden.
Ausgewählt aus 250 Uraufführungen pro Saison
Der Gründungsgedanke eines Festivals für uraufgeführte neue Stücke sei bis heute sehr lebendig, betonte die Festivalleiterin Stephanie Steinberg. „1976 waren es etwa 50 deutschsprachige Uraufführungen, aus denen das Auswahlgremium wählen konnte. Heute sind es rund 250 Uraufführungen pro Saison.“
Die übrigen nominierten Stücke im Erwachsenen-Wettbewerb sind „Staubfrau“ (Maria Milisavljević, Schauspielhaus Zürich), „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ (Lukas Rietzschel, Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau), „Frau Yamamoto ist noch da“ (Dea Loher, Schauspiel Stuttgart), „Altbau in zentraler Lage“ (Raphaela Bardutzky, Schauspiel Leipzig) und „They Them Okocha“ (Bonn Park, Schauspiel Frankfurt) sowie „Asche“ (Thalia-Theater Hamburg) von der Literatur-Nobelpreisträgerin und Dauer-Teilnehmerin des Wettbewerbs Elfriede Jelinek.
Im Kinderwettbewerb wurden folgende Stücke nominiert: „Aufräumen. Ein ordentliches Stück Chaos“ (Tina Müller & Theater Fallalpha, Zürich), „Pembo. Halb und halb macht doppelt glücklich“ (Ayşe Bosse, Hessisches Staatstheater Wiesbaden), „T-Rex, bist du traurig? (Steht dein T für Tränen?)“ (Fayer Koch, Theater der Jungen Welt Leipzig), „Woche – Woche“ (Lara Schützsack, GRIPS Theater Berlin) und „Freddie und die ganze Katastrophe“ (Ensemble Mummpitz, Theater Mummpitz Nürnberg).
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