Systemstörung: Erster Start von Weltraumrakete auf australischem Boden verschoben

Aufgrund einer Störung im System ist der erste Start einer Weltraumakete auf australischem Boden verschoben worden. „Das Problem war ein externes Stromversorgungssystem, das wir bei Systemprüfungen verwenden“, sagte die Kommunikationsleiterin des verantwortlichen Unternehmens Gilmour Space Technologies, Michelle Gilmour, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Der erste Teststart der in Australien hergestellten dreistufigen Eris-Rakete hätte in einem Weltraumbahnhof in der Nähe von Bowen an der Ostküste Australiens stattfinden sollen.
Das nächste Startfenster öffnet sich nach Angaben des Unternehmens am Freitag. Im Erfolgsfall wäre Eris die erste in Australien hergestellte Rakete, die einen Weltraumstart von australischem Boden aus absolviert.
Allerdings zeigte sich selbst der Geschäftsführer von Gilmour Space Technologies im Vorfeld skeptisch: Sollte die Rakete es wirklich ins All schaffen und die Erde umkreisen, „würde ich wahrscheinlich einen Herzinfarkt erleiden, weil ich so überrascht, aber auch überglücklich wäre“, sagte Adam Gilmour der AFP. „Wir sind schon froh, wenn sie abhebt – 10, 20, 30 Sekunden Flugzeit, das wäre fantastisch.“
Langfristig ist geplant, dass die 23 Meter hohe und 30 Tonnen schwere Rakete kleine Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen kann. Ihre Nutzlast-Kapazität liegt theoretisch bei 100 bis 200 Kilogramm – beim ersten Testflug soll nach Unternehmensangaben aber nur ein Glas Vegemite mitfliegen, ein in Australien sehr beliebter Brotaufstrich.