Bundesliga-Rückkehr: HSV-Sportvorstand Kuntz rechnet mit schwerer Aufstiegssaison

Der Hamburger SV ist in der kommenden Saison wieder erstklassig. Nach sieben Jahren in Liga zwei sieht Sportvorstand Kuntz allerdings einigen Nachholbedarf.

Sportvorstand Stefan Kuntz rechnet bei der Rückkehr des Hamburger SV in die Fußball-Bundesliga nach sieben Jahren mit einigen Anlaufschwierigkeiten. „Wir müssen akzeptieren, dass wir in der nächsten Saison nicht mit Augsburg, Berlin, Freiburg und Mainz auf Anhieb konkurrieren können. Diese Clubs sind 10, 15 Jahre in der Bundesliga und haben sich eine große finanzielle Basis erarbeitet. Da müssen wir erst mal wieder hinkommen“, sagte Kuntz in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Aufgrund der langen Zweitliga-Zugehörigkeit bewege sich der HSV wirtschaftlich nicht auf Augenhöhe mit den meisten Rivalen im Oberhaus. Dennoch werde man weiter einen soliden Finanzkurs fahren. „Es wäre absolut falsch, jetzt auch nur einen Zentimeter von unserem Weg abzurücken, der von Demut und Arbeit geprägt ist. So würden wir bewusst wieder etwas an die Wand fahren“, mahnte Kuntz.

So sei ein erneutes Darlehen beim langjährigen Investor Klaus-Michael Kühne ausgeschlossen. „Wir fangen jetzt nicht an, sofort in die Schweiz zu gehen. Ohne seine frühere Unterstützung gäbe es den HSV vielleicht gar nicht mehr, wie er jetzt existiert. Wir haben uns nun auch bei ihm gemeldet und ihm zum Aufstieg gratuliert, weil er vor allem ein großer Fan ist. Und das war’s. Nicht verbunden mit irgendeiner Forderung oder Sonstigem“, sagte der 62-Jährige.

HSV plant Verstärkungen mit Augenmaß

Kuntz ist dennoch überzeugt davon, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenstellen zu können. „Die Qualität in der Bundesliga ist brutal. Ich glaube aber, dass wir die richtige Mischung finden werden“, sagte er. „Eine Mischung zwischen Leistungsträgern, Führungsspielern, Stammspielern und Nachwuchsspielern.“ 

Bei der Suche nach Verstärkungen seien „Mentalität und Qualität“ gefragt. Eine kostspielige Verpflichtung eines Stars schließt Kuntz dabei nicht von vornherein aus. Wenn alle im Verein überzeugt seien, „dass er uns sportlich hilft, charakterlich hilft und in unsere Philosophie passt“, würde man zugreifen, sagte der HSV-Sportvorstand und fügte hinzu: „Also ich würde Florian Wirtz nehmen!“