Musik: Nemo wünscht sich „kulturellen Stolz auf Musik und Kunst“

Auf sozialen Medien gibt es schnell Häme und Kritik. Das haben auch Arbor & Tynna erlebt, die für Deutschland ins Rennen beim ESC gehen. Was sagt Nemo, 2024 siegreich für die Schweiz?
Nemo, beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö siegreich für die Eidgenossen, wünscht sich in der Schweiz und in Deutschland mehr Stolz auf die dortigen Künstler. „Es macht mich traurig“, sagte Nemo der Deutschen Presse-Agentur dpa in Basel. Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz würden eigene Künstler und Künstlerinnen oft nicht genügend wertgeschätzt, vor allem, wenn sie das Land international repräsentieren. „Dieser Gedanke, sich irgendwie kleiner zu machen, als man vielleicht ist, da spüre ich gewisse Parallelen“, sagte Nemo. „Ich finde, wir brauchen eigentlich Nationalstolz, kulturellen Stolz auf Musik und Kunst.“
Zuvor hatte Deutschlands Hoffnung beim diesjährigen ESC – die Geschwister Arbor & Tynna – von viel Kritik in den sozialen Medien berichtet. Sie wurden teils angefeindet, wie sie ein paar Tage vor dem heutigen Finale (ab 21.00 Uhr) Reportern in Basel sagten. Auf eine Art sei sie fast froh darüber, sagte Tynna (24). Sie habe die Kritik überlebt und sei dadurch stärker geworden.
Die Geschwister aus Wien hatten die deutsche Vorentscheidung gewonnen. Sie treten mit ihrem selbstgeschriebenen Popsong „Baller“ an, in dem es um Wut und Mut nach einer geplatzten Beziehung geht. Sie singt, er spielt Cello.
Nemo präsentiert im Finale den neuen Song „Unexplainable“ – bei den Proben in einem Outfit mit wenig Stoff. Nemo ist non-binär, fühlt sich also weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht voll zugehörig, und möchte nicht als „er“ oder „sie“ bezeichnet werden.