Landwirtschaft: Gemüseanbau in Bayern: weniger Betriebe, mehr Anbaufläche

In Bayern gibt es zwar weniger Gemüsebauern, doch ihr Ertrag und ihre Flächen sind gewachsen. Bei einer edlen Gemüsesorte sinkt die Anbaufläche aber.
In Bayern sind Anbaufläche und Ertrag von Gemüse im Freiland gestiegen – die Zahl der Betriebe hat aber abgenommen. 1.054 Betriebe zählte das Landesamt für Statistik in seiner Erhebung für 2024, 2012 waren es noch 1.331. Die Erntemenge lag im Vorjahr bei 659.847 Tonnen, das ist mehr als 2012 (573.548 Tonnen). Auch die Anbaufläche wuchs von 14.107 Hektar im Jahr 2012 auf mehr als 16.500 Hektar.
Gemüseflächen sieht man dennoch relativ selten in Bayern. Denn zum Vergleich: Allein Getreide wuchs 2024 im Freistaat auf 987.500 Hektar, Silomais auf 419.600 Hektar. Gemüseanbau birgt im Vergleich zum klassischen Ackerbau Herausforderungen – angefangen von der Bewässerung bis zum hohen Personalbedarf bei der Ernte. Die Getreideernte dagegen läuft maschinell ohne viel Personalaufwand.
Anbaufläche für Spargel sinkt
Alle vier Jahre führen die Expertinnen und Experten des Landesamts eine „Totalerhebung“ zum Gemüseanbau in Bayern durch. Demnach ist die Anbaufläche für Spargel im Freistaat stark gesunken. Standen für den Anbau des edlen Gemüses 2020 noch mehr als 3.430 Hektar zur Verfügung, waren es im Vorjahr nur noch 2.944 Hektar. Bewirtschaftet wurden sie von 254 Betrieben – vier Jahre zuvor waren es noch 299.
Die Ernte von Spargel ist sehr aufwendig, was die Kosten in die Höhe treibt. Dazu kämpfen die Erzeuger mit Konkurrenz aus dem Ausland. Zu Beginn der Saison im Frühjahr hatte Landwirtschaftsminister Michaela Kaniber (CSU) deshalb dazu aufgerufen, heimischen Spargel zu kaufen: „Wer bayerischen Spargel isst, zeigt Wertschätzung für unsere heimischen Produkte.“
Dennoch hat der Spargel immer noch den größten Anteil an der Gemüseanbau-Fläche in Bayern, gefolgt von Speisezwiebeln und Karotten.
Gurken, Zwiebeln, Karotten
Blickt man auf die Erntemenge, so ist sie bei den Einlegegurken mit 156.765 Tonnen am höchsten. Danach folgen Speisezwiebeln mit knapp 107.000 Tonnen und Karotten mit 86.209 Tonnen.
In Bayern gibt es einige Schwerpunktregionen für den Gemüseanbau: Niederbayern etwa gilt als das größte zusammenhängende Gurkenanbaugebiet Europas. Bekannt ist zudem das Knoblauchsland im fränkischen Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen. Das größte bayerische Anbaugebiet für Spargel liegt laut Landwirtschaftsministerium in Oberbayern und Schwaben, rund um Schrobenhausen.