Migrationspolitik: Wie viele Abschiebungen 2024 nicht durchgeführt wurden

Im vergangenen Jahr wurden in Hessen mehr Menschen abgeschoben. Zugleich kamen in vielen Fällen die Abschiebungen gar nicht zustande.

Die Zahl der Abschiebungen in Hessen ist im vergangenen Jahr um etwa 18 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 1.661 Menschen abgeschoben. Die meisten von ihnen stammten aus Afghanistan (303), gefolgt von der Türkei (189) und Algerien (127), wie aus einer Antwort des Innenministeriums in Wiesbaden auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorging. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag die Zahl der Abschiebungen bei 1.406 Fällen. 

Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte Ende letzten Jahres darauf hingewiesen, dass Hessen seit 2018 zu den Bundesländern mit den höchsten Abschiebezahlen gehört. 

Laut den Angaben kamen zahlreiche vorgesehenen Abschiebungen nicht zustande. „Von geplanten 3.054 Abschiebungen scheiterten 1.393“, hieß es. Das Ministerium machte auch Angaben zu den Ursachen: So kamen in mehr als der Hälfte der Fälle (720) die Abschiebungen nicht zustande, da die betreffenden Männer oder Frauen nicht angetroffen werden konnten. In 133 Fällen waren die Personen untergetaucht.