Remscheid: Elfjähriger verletzt 13-Jährigen mit Messerstichen

In Remscheid attackierte ein Elfjähriger einen Mitschüler mit einem Küchenmesser. Dem Angriff ging wohl ein Streit voraus. Auch in Berlin kam es zu einem ähnlichen Vorfall.

Ein elf Jahre alter Junge ist nach einem Messerangriff auf einen 13-Jährigen in Remscheid in die Obhut der Erziehungsberechtigten übergeben worden. Ein Sprecher der Polizei Wuppertal sagte am Morgen auf Anfrage, dass der Junge nach der Attacke im Laufe des Donnerstagabends wieder zu den Eltern gebracht worden sei. 

Zu der körperlichen Auseinandersetzung sei es am gestrigen Nachmittag gegen 14.50 Uhr in der Remscheider Innenstadt gekommen, sagte der Sprecher. Der Elfjährige habe den 13-Jährigen mit einem Küchenmesser am Bein verletzt. Entgegen ersten Angaben der Polizei konnte der verletzte Junge nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt noch am Abend entlassen werden. Die Verletzungen seien nur leicht gewesen, so der Polizeisprecher.

Strafanzeige gegen Elfjährigen aus Remscheid

Der minderjährige Angreifer sei zunächst geflüchtet und später von der Polizei „angetroffen“ worden, sagte der Sprecher, ohne weitere Details zu nennen. Eine Strafanzeige sei angefertigt worden. Schon im Vorfeld der Messerattacke kam es den Ermittlungen zufolge zu Streitigkeiten zwischen den beiden Jungen. Die beiden kannten sich demnach aus der Schule.

Die Kriminalpolizei ermittelt dem Sprecher zufolge weiter. Anschließend werde der Fall unabhängig vom Alter der beteiligten Personen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Vor Gericht kommt der Elfjährige aber nicht, denn juristisch betrachtet ist er noch ein Kind. In Deutschland gelten Kinder unter 14 Jahren als nicht strafmündig. 

Ob das Jugendamt weitere Maßnahmen ergreife, liege im Ermessen des Amts, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei kann Empfehlungen aussprechen, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht sinnvoll erscheinen. Über Konsequenzen muss dann aber das Jugendamt entscheiden.

Das Jugendamt Remscheid soll eine mögliche Unterbringung des Elfjährigen geprüft, jedoch keine Voraussetzungen dafür gesehen haben, hieß es in Polizeikreisen. Gegen den Jungen und seine Eltern sollen keine bisherigen polizeilichen Erkenntnisse vorliegen.

Auch Messerangriff in Berlin

In Berlin-Spandau soll am selben Tag ein 13-Jähriger einen 12 Jahre alten Mitschüler mit einer Stichwaffe angegriffen haben. Der verletzte Schüler kam zur Operation in ein Krankenhaus, wie Polizeisprecher Martin Halweg sagte. Es werde nach dem 13-Jährigen gesucht, der sich von der Schule entfernt habe. Der mutmaßliche Täter und das Opfer gingen in dieselbe Klasse. 

Täter und Opfer hatten sich dem Polizeisprecher zufolge zum Tatzeitpunkt im selben Raum befunden. Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv werde ausgeschlossen. Beide Kinder seien deutsche Staatsangehörige und wohnten in der Umgebung. Die Eltern des Verdächtigen kooperierten laut Halweg mit der Polizei. Der Zustand des verletzten Sechstklässlers sei stabil. Mitschüler hatten den Zwölfjährigen demnach auf dem Gelände ihrer Grundschule gefunden.

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