Fußball-Landespokal: „Bodenlos“: Duisburg-Fan reanimiert – Essens Anhänger singen

Im Hochrisikospiel gewinnt Rot-Weiss Essen beim Rivalen MSV Duisburg mit 2:1. Wegen eines medizinischen Notfalls im Fanblock findet die Übergabe des Landespokals nicht öffentlich statt.
Das Verhalten von Fans von Rot-Weiss Essen nach einem medizinischen Notfall hat beim MSV Duisburg für völliges Unverständnis gesorgt. „Es ist ein bisschen untergegangen, dass ein Fan um sein Leben gekämpft hat. Unsere Zuschauer haben sich zurückgehalten. Die Essener Fans haben weiter gesungen. Das finde ich bodenlos“, sagte MSV-Trainer Dietmar Hirsch in der ARD.
Im Finale des Niederrhein-Pokals zwischen dem MSV und RWE hatte es in der ersten Halbzeit einen Rettungseinsatz gegeben, ein Anhänger musste reanimiert werden und wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht. Am Samstagabend hatte man beim MSV noch keine Kenntnis davon, wie es dem Fan ging. Die Duisburger Fans stellten nach dem Vorfall die Unterstützung ein. Die Siegerehrung wurde nach drinnen verlegt in den Kabinengang.
Zuschauerrekord im Pokal
Drittligist Essen gewann das Endspiel des Landespokals Niederrhein beim Regionalliga-Meister MSV Duisburg mit 2:1 (1:1). Steffen Meuer (18. Minute) traf für den MSV, Klaus Gjasula (45.+1) und Ramien Safi (52.) drehten das Spiel. Damit zog der Club in die erste Runde des DFB-Pokals der kommenden Saison ein. Essen sicherte sich den Landespokal zum dritten Mal nacheinander. Duisburg hat letztmals in der Saison 2020/21 im DFB-Pokal mitgespielt.
Das Duell der Revierklubs war von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft und entsprechend begleitet worden. 27.000 Zuschauer in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena bedeuteten einen regionalen Rekord, eine größere Kulisse hat es bei einem niederrheinischen Pokalfinale nie gegeben.
Viktoria siegt zum Abschied des Trainers Janßen
Im Fußballverband Mittelrhein gewann Drittligist Viktoria Köln das Endspiel im eigenen Stadion gegen den Ligakonkurrenten Alemannia Aachen mit 3:2 (1:2). Im Sportpark Höhenberg in Köln sahen 8.300 Zuschauer den Sieg der Gastgeber. Zweimal ging Aachen in Führung durch Soufiane El-Faouzi (1:0, 22.) und Gianluca Gaudino (2:1, 42.), zweimal glich Köln aus durch Lex Tyger Lobinger (1:1, 27.) und Sidny Lopes Cabral (2:2, 50.). In der 82. Minute erzielte Jonah Benedict Sticker den 3:2-Siegtreffer für die Gastgeber.
Für Kölns Trainer Olaf Janßen war es nach mehr als vier Jahren das letzte Spiel mit der Viktoria. Gemeinsam gewannen sie den Mittelrheinpokal bereits zum fünften Mal. Janßen wechselt zum Drittliga-Absteiger SV Sandhausen.