Landkrimi: Ein Fall aus der Vergangenheit – „Der Tote in der Schlucht“

„Der Tote in der Schlucht“ ist ein spannend aufgebauter ZDF-Krimi. Die von Patricia Aulitzky gespielte Kommissarin wird einmal mehr mit ihrer Familiengeschichte konfrontiert.
Zum zweiten Mal ermittelt die österreichische Schauspielerin Patricia Aulitzky als toughe Kommissarin Lisa Kuen in der Landkrimi-Reihe im ZDF. An ihrer Seite steht erneut Dominik Raneburger in der Rolle des Co-Ermittlers Alexander Yüsüf-Demir. Diesmal bekommen sie es mit einem Verbrechen zu tun, das schon einige Jahre zurückliegt. Doch nun gibt es erneut einen Toten und offensichtlich einen Zusammenhang zu dem alten Fall.
Der Film „Der Tote in der Schlucht“ ist am Montag um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen sowie in der Mediathek abrufbar.
Gedreht wurde die Folge bereits im Sommer 2023 in Innsbruck und Umgebung. Drehbuchautorin Eva Testor spinnt dabei die private Geschichte Lisa Kuens aus dem Vorgängerfilm „Das Mädchen aus dem Bergsee“ (2020) weiter. Damals war ihr Vater wegen Mordverdachts festgenommen worden. Nun nimmt die Handlung diesen Faden auf.
Kommissarin wird mit Vergangenheit konfrontiert
Andy Colussi (Bernhard Schir) wird aus dem Gefängnis entlassen. Er war einst Drahtzieher einer Bande, die einen Überfall auf einen Geldtransporter begangen hatte. Während der Haft hatte er Kuens Vater kennengelernt, der später Suizid beging. Colussi behauptet, Kuens Vater habe ihm einen Brief für sie mitgegeben.
Jedoch muss sich die Kommissarin in diesem von Regisseurin Mirjam Unger rasant umgesetzten Kriminalfall nicht nur mit ihrer Familiengeschichte, sondern auch mit einem Toten befassen. Denn sieben Jahre nach dem Überfall auf den Geldtransporter, bei dem ein Mann erschossen wurde, wird der damalige Informant Josef Radl (Hans Danner) ermordet in einer entlegenen Schlucht gefunden.
Lisa Kuen und ihr Kollege Alexander Yüsüf-Demir fahnden nach dem untergetauchten Colussi. Oder ist es ein Zufall, dass Radl kurz nach Colussis Freilassung getötet worden ist?
Komplexer Fall mit mehreren Toten
Colussi taucht überraschend freiwillig im Kommissariat auf. Aufgebracht stellt er Lisas Vorgesetzten, Oberst Günther Schupp (Harald Windisch), zur Rede und weist jegliche Schuld von sich. Weder habe er Radl umgebracht, noch wisse er, wo die Beute von damals ist. Colussi deutet an, der Täter könnte aus den Reihen der Polizei kommen.
Unklar ist derweil, welche Rolle Radls Freundin Jenny Holzknecht (Gerti Drassl) bei der ganzen Sache spielt. Und dann ist da noch Maria Oberhuber (Barbara Romaner), die Witwe des Mannes, der damals bei dem Überfall erschossen worden ist. Der Tote aus der Schlucht bleibt jedenfalls nicht das letzte Opfer in diesem komplexen Fall.
Die prägende Figur in diesem Landkrimi ist sicher Kommissarin Lisa Kuen, die sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt, stark und selbstsicher auftritt und vor gewalttätigen Männern nicht zurückschreckt. Um den Kopf freizubekommen und sich auszutoben, rennt sie gerne Treppen rauf.
Mit ihrer unterkühlten und unnahbaren Art erinnert sie an TV-Ermittlerinnen wie Helen Dorn (Anna Loos), Nora Weiss (Anna Maria Mühe) und einst Winnie Heller (Lisa Wagner) – insofern keine wirklich neue Figur im Kreis der Fernsehkommissarinnen.