Mit Zelt und Caravan: Preiserhöhungen auf manchen Campingplätzen

Späte Ostern und mehrere verlängerte Wochenenden: Der Kalender gibt in diesem Jahr einige Möglichkeiten für einen Kurzurlaub her. Davon können auch Campingplätze profitieren.

Campingurlauber in Thüringen müssen in der jetzt angelaufenen Saison teils mehr für Übernachtungen und Nebenkosten bezahlen. Mitunter gilt das auch für Dauercamper, wie Platzbetreiber auf dpa-Anfrage berichteten. Grund sind gestiegene Betriebskosten für die Platzbetreiber. Vor allem höhere Ausgaben fürs Personal und gestiegene Stromkosten schlagen demnach zu Buche. Trotzdem bleibe Urlaub auf dem Campingplatz im Vergleich zu anderen Unterkunftsformen und auch zum Ausland in Thüringen günstig, sagte Reinhard Schniz, der Vorsitzende des Verbandes der Thüringer Campingwirtschaft, auf Anfrage.

Das Internetportal „camping.info“ hatte kürzlich ermittelt, dass die Durchschnittskosten für zwei Personen inklusive Stellplatz, Caravan, Strom und Ortstaxe in Thüringen in diesem Jahr um rund 4,2 Prozent im Vergleich zu 2024 gestiegen sind. Im Schnitt werden dem Portal zufolge dafür 24,21 Euro fällig. Damit gehört Thüringen zu den für Campern kostengünstigen Bundesländern. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern mit den begehrten Plätzen am Ostseestrand liegt bei 33,20 Euro, der deutsche Durchschnitt bei 28,86 Euro. 

Gestiegene Personalkosten

Es sei schwer, Personal zu bekommen, sagte eine Sprecherin des Campingplatzes am Lütschesee bei Oberhof. Um es zu halten, müsse es „ordentlich“ bezahlt werden. Für den Platz mit 150 Stellplätzen für Wohnmobile, Campinganhänger und Zelte sind in diesem Jahr die Übernachtungspreise erhöht worden. Auch auf dem Campingplatz Hohenfelden (Weimarer Land) kosten Übernachtungen in diesem Jahr mehr, gestaffelt nach Haupt- und Nebensaison. Hauptgrund auch hier: gestiegene Personalkosten, wie Geschäftsführerin Nadin Frey sagte. 

Auf dem Campingplatz Meyersgrund bei Ilmenau sind die Preise für Touristen nach Inhaberangaben vorerst konstant geblieben, Steigerungen gebe es für Dauercamper. Die Preisgestaltung unterscheidet sich von Platz zu Platz. Mancherorts sind mit einer Komplettpauschale auch das Duschen und der Strom abgedeckt, andere Plätze berechnen Duschen, Strom und Abfallbeseitigung extra. 

Himmelfahrt und Pfingsten oftmals ausgebucht

Die langen Himmelfahrt- und Pfingstwochenenden sind traditionell bei Campern beliebt. „Da sind wir komplett ausgebucht“, sagte Meyersgrund-Mitinhaberin Manuela Zanker. In diesem Jahr meint es der Kalender ohnehin gut mit Campingliebhabern. Relativ späte Ostern und der mit einem Brückentag kombinierbare 1. Mai bei bestem Frühlingswetter hätten den Plätzen schon guten Zulauf beschert, sagte Verbandschef Schniz. „Die Vorbuchungslage für die Ferien ist auch gut.“

Camping boomt seit einigen Jahren. 2024 waren die Übernachtungszahlen in Thüringen hier im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf mehr als 846.000 gestiegen, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Rund 314.000 Urlauber nächtigten auf den fast 100 Camping- und Caravan-Plätzen, im Schnitt blieben sie 2,7 Tage.