DDR-Kultauto: 30. Trabant-Treffen: „Rennpappen“ nehmen Kurs auf Anklam

Wenn es in und um Anklam im Zweitakt knattert und graublaue Abgaswolken in der Luft liegen, dann ist wieder das traditionelle Trabbi-Treffen in vollem Gange. Diesmal steht ein runder Geburtstag an.
Zum 30. Jubiläum des internationalen Trabant-Treffens sind in diesem Jahr über 1.400 Fans der DDR-Automarke mit rund 700 Trabbis nach Anklam gekommen. Die wohl weitesten Anfahrten hatten dabei vier Trabbis aus Großbritannien und einer aus der Ukraine, wie Jens Rüberg, der das Treffen seit 1995 auf dem Anklamer Flugplatzgelände organisiert sagte. „1995 kamen 308 Trabbis zu dem ersten Treffen“, so Rüberg.
Die am Mittwochabend offiziell eröffnete Veranstaltung dauert bis Sonntag und ist vollgepackt mit unterschiedlichsten Programmpunkten. „Wir versuchen, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist“, sagte Rüberg. Trabant-Fahrer, die ihre Autos mit stärkeren Motoren ausgerüstet haben, kommen beim Achtelmeile-Beschleunigungsrennen in zehn Kategorien auf ihre Kosten.
Zudem werden Fahrzeugbewertungen in sieben Kategorien durchgeführt, darunter für Trabant-Autos in Kübel- oder Cabrio-Variante. Zum Programm gehören auch ein Mifa-Klapprad-Rennen, „Sexy-Car-Wash“ eine Schlagerparty und ein Bierkönig-Wettbewerb, bei dem der gewinnt, der die meisten Bierdosen eine Minute lang tragen kann.
Viel Geknatter um Anklam
Vereinzelt findet sich bei dem Treffen auch schon mal ein Wartburg oder ein Barkas. „Aber zu 80 Prozent sind das schon Trabbis„, so Rüberg, der seit 1993 Vorsitzender des Veranstalters Trabbi Buggy Club ’93 ist. Ein Höhepunkt ist die gemeinsame Rundfahrt am Samstag. Daran nehmen rund 100 Trabbis teil. „Das ist dann ein ganz schönes Geknatter um Anklam herum.“
Der erste Trabant lief am 7. November 1957 vom Band des VEB Sachsenring Automobilwerke in Zwickau. Bis zum Produktionsstopp 1991 wurden insgesamt gut drei Millionen Stück produziert. 2010 zählte das Kraftfahrtbundesamt deutschlandweit noch etwa 34.800 zugelassene Autos – von Liebhabern auch „Rennpappe“ genannt. Weniger Begeisterte sprachen dagegen vom „Plastebomber“.
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