Zahl der Toten bei Überschwemmungen in Nigeria steigt auf mindestens 150

Bei den heftigen Überschwemmungen im Zentrum Nigerias sind laut einer neuen Bilanz mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen. Rund um die Stadt Mokwa seien bislang 151 Leichen geborgen worden, 265 Häuser „völlig zerstört“ und mehr als 3000 Menschen durch die Fluten vertrieben worden, sagte der Sprecher der nigerianischen Katastrophenschutzbehörde, Ibrahim Audu Husseini, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
Am Mittwoch und Donnerstag hatten sintflutartige Regenfälle die Stadt im Zentrum Nigerias getroffen, die nahe des mächtigen Flusses Niger liegt. Hunderte Häuser wurden durch die Überschwemmungen zerstört und zwei Brücken weggespült. Bewohner der Stadt durchsuchten die Trümmer von Gebäuden auf der Suche nach Angehörigen, wie ein vor Ort anwesender AFP-Journalist berichtete.
In Mokwa würden „unverzüglich Hilfsgüter und provisorische Unterkünfte bereitgestellt“, versicherte Regierungschef Bola Tinubu in Onlinediensten. Er wies das Militär an, die Suche nach Überlebenden zu unterstützen.
Da viele Menschen von den Wassermassen des Flusses mitgerissen worden seien, dauere die Bergung von Leichen flussabwärts weiter an, sagte Katastrophenschutzsprecher Husseini. Zahlreiche Menschen wurden nach wie vor vermisst.
Nigeria wird in der Regenzeit, die von Mai bis September dauert, regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht. Immer wieder sterben dadurch hunderte Menschen in dem westafrikanischen Land. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Behörden mehr als 1200 Menschen ums Leben gekommen, 1,2 Millionen Menschen mussten vor den Wassermassen flüchten. Es war eine der schlimmsten Flutkatastrophen in Nigeria seit Jahrzehnten.