Brücke beschädigt: Dortmund-Ems-Kanal nach Unfall mit Binnenschiff wieder frei

Ein Binnenschiff fährt in Lingen gegen eine Brücke und beschädigt die Stahlkonstruktion. Am Tag danach geben die Behörden Entwarnung bezüglich eines möglichen Einsturzes. Doch noch sind Fragen offen.

Nach dem Aufprall eines Baggerschiffs gegen eine Brücke ist der Dortmund-Ems-Kanal wieder frei. „Die Brücke ist nicht einsturzgefährdet“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA). Gutachter hatten das Bauwerk nach dem Unfall in Lingen am Mittwoch untersucht.

Das Baggerschiff hatte den Angaben nach seine Stützpfeiler aus unbekannten Gründen zu weit eingefahren, sodass sie über das Schiff hinausragten – zu hoch, um die Brücke zu passieren. Bei dem Aufprall der Pfeiler gegen die Brücke wurden zwei Längsträger der Auto- und Fußgängerbrücke „heftig beschädigt“, wie der WSA-Sprecher sagte. Derartige Unfälle seien generell nicht zu verhindern, da es in der Verantwortung der Kapitäne liege, ihr Schiff für die Brückenpassage richtig einzustellen.

Straße für Autos weiter gesperrt – Bauingenieurin im Einsatz

Die Polizei hatte zuvor von einem Unfall mit einem Frachter gesprochen. Zunächst war nicht klar, ob die Querung in der Nähe des Ortskerns möglicherweise einsturzgefährdet ist. Verletzte gab es demnach keine. Die über die Brücke verlaufende Straße ist weiterhin gesperrt. Eine Umleitung ist nach Polizeiangaben ausgeschildert.

Eine Bauingenieurin und ein Statiker sollen die Brücke nun weiter untersuchen und innerhalb der kommenden Woche ein Reparaturkonzept erstellen. Dabei könne es zeitweise erneut zu Sperrungen der Wasserstraße kommen. Der Dortmund-Ems-Kanal ist nach WSA-Angaben eine wichtige Wasserstraße, auch weil in Lingen eine Raffinerie an ihn angeschlossen sei. Es gebe bei einer Sperrung aber zwei Alternativrouten für Binnenschiffe.

Die beschädigte Brücke führt in unmittelbarer Nähe der Emsland-Arena über den Dortmund-Ems-Kanal und hat keine Stützpfeiler. Rechts und links am Ufer führen Fußwege unter der Brücke hindurch, wie auf Bildern und Satellitenaufnahmen im Kartendienst Google Maps zu sehen ist.