Indien: Flugzeug mit 242 Menschen stürzt in Ahmedabad ab – wohl keine Überlebenden

Eine Air India-Maschine ist kurz nach dem Start in Ahmedabad verunglückt. Die Hoffnung schwindet, dass einer der 242 Menschen an Bord den Absturz überlebt hat.
Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Indien mit 242 Menschen an Bord sind offiziellen Angaben zufolge viele Menschen gestorben. Er habe die Information erhalten, dass es zahlreiche Todesopfer gebe, teilte der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda auf der Plattform X mit. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Nach Einschätzung der Polizei sind offenbar alle 242 Menschen an Bord sowie weitere Menschen an der Absturzstelle ums Leben gekommen. „Es scheint, dass es keinen Überlebenden bei dem Unglück gibt“, sagte der örtliche Polizeichef GS Malik am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Da das Flugzeug in einem Wohngebiet eingeschlagen sei, gebe es dort noch weitere Todesopfer.
Die Fluggesellschaft Air India teilte auf der Plattform X mit, dass Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Bilder sowie nicht verifizierte Videos vermitteln teils verheerende Eindrücke von der Unglücksstelle. Das Flugzeug soll in ein Gebäude gestürzt sein. Nach ersten Angaben der Rettungskräfte wurden allein aus dem Gebäude mindestens 30 Tote geborgen.
Der Flug AI171, eine Boeing des Modells 787 Dreamliner, sollte von Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat nach London-Gatwick fliegen und am Abend in England ankommen. Der Absturz erfolgte nur Sekunden nach dem Start. An Bord waren Angaben der Fluggesellschaft zufolge 169 Staatsbürger aus Indien, 53 aus Großbritannien, einer aus Kanada und sieben aus Portugal. Für den Flug waren zwölf Crewmitglieder eingeteilt.Tweet Nationalitäten Passagiere Indien
Sämtliche Flüge am Flughafen Sardar Vallabhbhai Patel der Millionenstadt Ahmedabad seien bis auf Weiteres ausgesetzt worden, teilte der Airport auf der Plattform X mit. Der Flughafen sei nicht betriebsbereit. Passagiere seien dazu aufgerufen, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren.
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul teilte auf X mit, seine Gedanken und Gebete seien bei „unseren Freunden in Indien und allen, die derzeit auf ihre Angehörigen hoffen“. Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb, die Szenen seien „erschütternd“. Auch der britische König Charles III. ließ sich über die aktuelle Entwicklung informiert.
Flugzeug der Air India verlor nach Start Höhe
Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Angaben zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut „Flightradar24“, dass das Flugzeug bis auf 625 Fuß gestiegen war – danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen.
Polizeivertreter erklärten, das Flugzeug sei in einem zivilen Gebiet nahe dem Flughafen auf eine Unterkunft für Ärzte gestürzt. Nach Angaben des Flughafens Ahmedabad setzte die Maschine kurz nach dem Abheben einen Notruf ab.
Ursache des Flugzeugabsturzes in Ahmedabad unklar
Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem „tragischen Unfall“ sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.
In den sozialen Medien hatten sich unmittelbar nach dem Absturz Videos und Bilder von der Unglücksstelle verbreitet. Zu sehen auf den nicht verifizierten Aufnahmen sind auch die Arbeiten der Rettungskräfte und etliche Wrackteile. Ein Video des Absturzes auf X hat ein Team von RTL und stern bereits verifiziert:
Nach Angaben der Aviation Safety Network Database war es der erste Unfall mit einem 787 Dreamliner. In den vergangenen Jahren war Boeing immer wieder wegen Sicherheitsprobleme in die Schlagzeilen geraten. Bei den Unglücken mit Flugzeugen des Modells 737 Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten daraufhin Flugverbote für das Modell erlassen. Erst nach einigen technischen Verbesserungen wurde das Modell schrittweise wieder für den Flugverkehr freigegeben.
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