Prozess um Totschlag: Tod in der Regentonne – Mann legt Geständnis ab

Ein Mann gesteht, seine Frau in einem leeren Wasserfass erstochen zu haben. Die Leiche war erst Wochen später entdeckt worden. Er behauptet, er habe nur ihren Todeswunsch erfüllt.
Im Prozess um eine getötete Frau in einer Regentonne hat der angeklagte Ehemann vor dem Landgericht Trier ein Geständnis abgelegt. Er habe seiner Frau im Oktober vergangenen Jahres in dem leeren Wasserfass tödliche Messerstiche zugefügt, las der 49-Jährige in einer Erklärung vor. Die Tat habe er auf Wunsch seiner Frau begangen, die schon lang psychisch krank gewesen sei und angeblich sterben wollte.
Er habe ihr zunächst in der Wohnung geholfen, in die Tonne zu gelangen, sagte der Angeklagte. Nach den Stichen in den Oberkörper hätten sie noch Whisky getrunken. Später habe er ein Grablicht und ein Kreuz auf das Fass gestellt.
„Sie war die Liebe meines Lebens“, sagte der Mann. Wegen ihrer psychischen Erkrankung habe sie immer wieder gesagt, dass sie sterben wolle. Mehrfach habe sie versucht, sich selbst umzubringen. „Sie hat mir Vorwürfe gemacht, dass ich sie nicht habe sterben lassen“, las der deutsche Angeklagte vor, der gebürtig aus Dillingen im Saarland stammt.
Leiche wochenlang in der Tonne aufbewahrt
Der Mann ist wegen Totschlags angeklagt. Laut Anklage soll er nach der Tötung seiner Frau deren Leiche wochenlang in der 200-Liter-Tonne in der Wohnung aufbewahrt haben. Aufgrund starker Geruchsentwicklung habe er sie mit Folie und Klebestreifen abgedichtet. Später habe er dann den Nebenraum in der Wohnung, in der die Tonne stand, ebenfalls zugeklebt.
Oberstaatsanwalt Eric Samel hatte zum Prozessauftakt von „einer tragischen Konstellation“ gesprochen. Es habe aber an dem Tattag kein ausdrückliches Tötungsverlangen des Opfers vorgelegen. Die Tat soll Mitte Oktober 2024 in Trier passiert sein. Anfang Dezember hatte sich der Angeklagte dann selbst bei der Polizei angezeigt.
Frau hatte Wohnung nicht mehr verlassen
Die Frau sei zur Tatzeit stark abgemagert gewesen. Laut Anklage habe sie zuletzt die Zeit nur auf dem Sofa verbracht und die Wohnung nicht mehr verlassen. Nach Angaben des Gerichts litt sie unter einer Angststörung und nahm starke Psychopharmaka ein.
Die Obduktion habe ergeben, dass die Frau an Blutverlust in Kombination mit einem Lungenversagen gestorben sei, sagte die Vorsitzende Richterin Theresa Hardt nach einem Bericht. Es habe aber auch eine Überdosis an Psychopharmaka vorgelegen.