Tod eines Beach Boys: Musikgenie Brian Wilson: Eine Bilderreise durch sonnige Höhen und finstere Tiefen

Er war der kreative Kopf der Beach Boys und schuf unvergessliche Sommer-Hymnen. Brian Wilson machte Popmusik zur Kunst. Nun ist er im Alter von 82 gestorben.

Brian Wilson stand nie auf einem Surfbrett – ein Detail, das immer wieder über ihn geschrieben wurde in den vielen Jahren seiner Karriere seit den frühen 1960er-Jahren. In das Lebensgefühl hineindenken und daraus Songs machen, die zu Hymnen dieses Sports wurden, das schaffte er mit seiner Band The Beach Boys dennoch problemlos – „Surfin‘ USA“, „Surfer Girl“, „Catch a wave“.

1942 kam Wilson im kalifornischen Inglewood als ältester von drei Söhnen zur Welt. Mit seinen Brüdern Dennis und Carl wuchs er in einem Vorort von Los Angeles auf. Später gründete er mit den beiden die Beach Boys. Nach einem Unfall in der Kindheit, den Wilson später in seiner Autobiografie beschrieb, war er auf dem rechten Ohr taub – was nichts an seinem musikalischen Genie änderte.

Brian Wilson war ein Visionär, bis heute beeinflusst sein Schaffen die Popmusik. Das Beach-Boys-Album „Pet Sounds“ gilt als eines der einflussreichsten der Musikgeschichte, es prägte unter anderem die Beatles. Aber für seine Seele war der Druck zu groß, er erlitt einen kreativen Zusammenbruch, begann Drogen zu nehmen, seine Ehe zerbrach, seine Frau und die zwei gemeinsamen Töchter zogen aus. In den 1980er-Jahren wandte er sich dem umstrittenen Psychotherapeuten Eugene Landy zu, der ihn sogar unter Vormundschaft stellen wollte. Aus Landys Fängen konnte er sich erst 1992 wieder befreien.

Doch von da an ging es wieder bergauf. Brian Wilson kehrte zurück auf die Bühne und er vollendete und veröffentlichte das Album „Smile“, das ihn in den 1970er-Jahren mit in die Krise gestürzt hatte. Er heiratete Melinda Ledbetter und adoptierte mit ihr fünf Kinder. Ledbetter starb Anfang 2024. Nun ist Brian Wilson seiner Frau nachgefolgt. Seine Musik aber wird ewig bleiben.