Pflanzenforschung: Tag der offenen Türen: Kartoffelforschung in Groß Lüsewitz

Wie wird eine Kartoffel möglichst resilient gegen Keime und Klimawandel? Welche Neu-Züchtungen gibt es? Welche Rolle spielen Wildkartoffeln? Viele Fragen, die in Groß Lüsewitz beantwortet werden.
Wissenschaftler und Züchter geben beim „Tag der offenen Türen“ auf dem Forschungscampus Groß Lüsewitz heute einen Einblick in das Arbeitsfeld der Kartoffelforschung und -züchtung. Anlass ist, dass sich 2025 der Geburtstag des Agrarwissenschaftlers und Züchters Rudolf Schick (1905-1969) zum 120. Mal jährt, der an der Uni Rostock lehrte und sie zeitweise als Rektor leitete.
Vor Ort informieren neben dem Julius Kühn-Institut mit seinem Groß Lüsewitzer Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen geben die Kartoffelgenbank des IPK, des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, die Norika Kartoffelzucht GmbH und die NPZ Innovation GmbH. Das Motto lautet „Innovation braucht Tradition“.
Zu den größten Kartoffelfeinden zählt seit jeher die Kraut- und Knollenfäule („Phytophthora infestans“), mit der sich die Forscher in Groß Lüsewitz schon lange befassen. Insgesamt muss eine Kartoffel bis zu 60 definierte Eigenschaften aufweisen, vom Geschmack, über Schalendicke und Knollenform, Größe, Umfang, Stärkegehalt bis hin zur guten Ertragsqualität.
Kartoffelland Deutschland
„Die ideale Kartoffel wird es wahrscheinlich nie geben, allein schon deshalb, weil es viele unterschiedliche Verzehrgewohnheiten und verschiedene Geschmäcker gibt“, sagt der stellvertretende Leiter des Julius Kühn-Fachinstituts für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Thilo Hammann.
In Mecklenburg-Vorpommern ernteten die Landwirte im vergangenen Jahr 575.000 Tonnen Kartoffeln. Ein Plus von rund 8 Prozent zum Vorjahr 2023, wie aus Zahlen des Statistikamtes MV hervorgeht. Deutschland insgesamt ist mit 12,7 Millionen Tonnen der größte EU-Produzent, wovon rund die Hälfte der Erdknollen aus Niedersachsen kommt.