Schutzgebiete in Brandenburg: Statt Bagger und Panzer: 25 Jahre Einsatz für die Natur

Brandenburgs frühere Truppenübungsplätze und Tagebaugebiete sind heute Schutzgebiete. Zwei Stiftungen feiern 25 Jahre Einsatz für die Wildnis.

Besonders schützenswerte Naturlandschaften in Brandenburg feiern an diesem Wochenende Jubiläum. Auf einer ehemaligen Bergbaufläche in der Niederlausitz entstand vor 25 Jahren die Naturlandschaft Wanninchen der Heinz Sielmann Stiftung. Jubiläum begeht in diesem Jahr auch die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die seit 25 Jahren ehemalige Truppenübungsplätze für die Wildnisentwicklung sichert. Besucher können die Schutzgebiete auf Wanderwegen erkunden.

Wildnisentwicklung statt Braunkohlebagger 

Das Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum in Wanninchen/Luckau lädt zu einem Jubiläums-Wochenende mit Führungen und Filmen ein. Der umgebaute ehemalige Bauernhof im Südosten Brandenburgs ist das einzige Gebäude, das vom Dorf übriggeblieben ist. Der Ort wurde ebenso wie vier andere Dörfer im Zuge des Braunkohletagebaus abgebaggert.

Vor 25 Jahren erwarb die Heinz Sielmann Stiftung Flächen in der einstigen Tagebau-Landschaft. Heinz Sielmann (1917-2006) war ein Naturfilmer. Er wurde durch die Sendereihe „Expedition ins Tierreich“ bekannt. 

„Wo einst gigantische Braunkohlebagger die Erde nach Bodenschätzen durchwühlten, entsteht eine neue Wildnis“, heißt es über das 3.300 Hektar große Schutzgebiet Wanninchen mit weiten Dünenlandschaften. Kraniche sind dort zu beobachten, aber auch der Wiedehopf und viele andere Tier- und Pflanzenarten.

Natur soll sich auf ehemaligen Militärgebieten frei entwickeln

In Lieberose im Kreis Dahme-Spreewald veranstaltet die Stiftung Naturlandschaften am Sonntag ein Fest zum 25-jährigen Bestehen. „Gerade heute, angesichts des Klimawandels und der globalen Bedrohungen für die Natur, zeigt sich der Wert von Wildnisschutz für Mensch und Natur“, sagte Andreas Meißner vom Vorstand der Stiftung. Sie besitzt die mehr als 15.000 Hektar großen Wildnisgebiete Heidehof, Jüterbog, Lieberose und Tangersdorf – alle frühere Truppenübungsplätze. 

Teils finden dort keine Eingriffe in die Natur mehr statt. Mehr als 100 Vogelarten und viele Fledermausarten sind auf den Flächen zu Hause. Ranger bieten in den kommenden Monaten Führungen an.