Tiere: Naturschutzbund ruft zum Melden von Zecken auf

Nicht nur im Wald in Brandenburg, auch in Berlin gibt es Zecken. Welche Arten kommen wo genau vor? Der Nabu bittet um Mithilfe.
Der Naturschutzbund Deutschland ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, gefundene Zecken zu melden. Wer in der Kniekehle oder der Achselhöhle eines der achtbeinigen Tiere entdeckt, kann ein Foto davon machen und dem Nabu-Naturgucker online melden. Zecken sollen unbedingt zunächst entfernt und dann erst fotografiert werden, erklärt der Nabu. Die Aktion findet zusammen mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover statt. Tierbesitzer sollten auch bei Hunden und Katzen entdeckte Zecken melden.
In Berlin und Brandenburg seien in den vergangenen Jahren an zahlreichen Orten Zecken gemeldet worden, in Brandenburg quasi flächendeckend, sagte Stefan Munzinger, Vorstand von Nabu-Naturgucker. Nicht nur im Wald, auch in Zoos oder Parks lebten die achtbeinigen Tiere. „Überall dort, wo es größere Grünanlagen gibt, kann man auch in der Innenstadt von Berlin davon ausgehen, dass es Zecken gibt“, so der Biologe.
Zecken mögen feuchtes Wetter
Die Wiesenzecke sitze bevorzugt in Wiesen, der Gemeine Holzbock in kleineren Gehölzstrukturen wie Sträuchern. Am Samstag sollen es in der Region um die 30 Grad warm werden. Ein erhöhtes Risiko auf eine Zecke zu treffen, besteht deswegen aber nicht, wie der Biologe erklärt. Zecken bevorzugten mittleren Temperaturen und feuchtes Wetter.
Mit der Aktion wollen die Experten untersuchen, wie sich die Verbreitung von Buntzecken und anderen Zeckenarten in Deutschland im Zuge des Klimawandels weiterentwickelt. Die Fotos – am besten von Ober- und Unterseite – seien wichtig, da es nicht leicht sei, die Arten zu unterscheiden.
Fünf FSME-Risikogebiete in Brandenburg
Nach Angaben des Nabu gibt es in Deutschland 20 Zeckenarten. Durch ihren Stich können sie Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Durch den Klimawandel könnten sich Zecken aus dem Mittelmeerraum und Südosteuropa mit neuen Krankheitserregern bei uns ausbreiten.
In Brandenburg gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie Frankfurt Oder als FSME-Risikogebiete. FSME wird durch Viren verursacht, die durch Zeckenstiche übertragen werden können. Es gibt eine Impfung dagegen.