Häftling türmt: Nach Gefängnisausbruch: Vorkehrungen auf dem Prüfstand

In Bielefeld entkommt ein Straftäter über fast drei Meter hohe Zäune. Deshalb werden jetzt die Abläufe überprüft. Die Suche nach diesem und einen weiteren Straftäter dauert an.
Nach der spektakulären Flucht eines Häftlings aus der Justizvollzugsanstalt Bielefeld kommen die Sicherheitsvorkehrungen auf den Prüfstand. Nach Angaben von NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) wird der „sehr ernst“ zu nehmende Vorfall überprüft.
„Es wird dabei aber auch ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob die Sicherheitsvorkehrungen in der JVA Bielefeld-Senne verbessert werden müssen“, sagte der Justizminister dem Online-Portal „nw.de“ der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung „Neue Westfälische“ weiter.
Der 39-jährige Häftling war am Dienstagmorgen aus der JVA in die Freiheit geflohen, als er gerade in eine besser gesicherte Vollzugsanstalt verlegt werden sollte. Auf den wenigen Metern zum Gefangenen-Transporter habe er einen Beamten weggeschubst und sei über eine erste 2,83 Meter hohe Absperrung geklettert, erklärte die JVA. Auch eine zweite, ebenso hohe Absperrung habe er überwunden. Als die Justiz-Beamten die Tore öffneten und draußen angekommen seien, sei von ihm nichts mehr zu sehen gewesen.
Der entflohene Häftling ist bisher nicht gefasst. „Er ist weiter auf der Flucht“, erklärte auch eine Sprecherin der Polizei Essen, die die Ermittlungen führt.
Auch ein 38-jähriger Straftäter, dem laut Polizei fast zeitgleich in Köln die Flucht während eines begleiteten Freigangs gelang, ist bisher noch nicht gefasst. „In dem Fall gibt es nichts Neues“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei. Der 38-Jährige war in ein Waldstück gelaufen. Die Polizei suchte nach den beiden Männern mit einem großen Aufgebot, auch Hubschrauber waren im Einsatz.